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Kurzbeschreibung: Feuer 4 und MANV 1 nach Feuer in der Mädchentoilette der Clara-Schumann-Gesamtschule in Kreuztal; 17 Schüler mit Atemwegsreizungen, davon vier mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus.

Ausführlich: Insgesamt vier Kreuztaler Gesamtschüler mussten am Donnerstagmittag nach einem Brand in der Mädchentoilette der Clara Schumann-Gesamtschule im Kreuztaler Djurslandweg mit dem Verdacht auf Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus gebracht werden. Ein Großaufgebot von 60 Einsatzkräften von Feuerwehr und Rettungsdiensten war im Einsatz. Der Unterricht wurde nach dem Feuer nicht fortgeführt, auch am Freitag soll die Schule geschlossen bleiben.

 
Um 11.07 Uhr ging der Alarm bei den Feuerwehreinheiten aus Kreuztal, Ferndorf und Kredenbach ein. Bei Eintreffen der Feuerwehr im Kreuztaler Schulzentrum drang dunkler Qualm aus dem Eingangs- und Flurbereich des Neubaus. Alle 850 Schüler hatten zu diesem Zeitpunkt das Gebäude bereits klassenweise geordnet verlassen und sich auf dem Schulhof postiert. Den brennenden Papierkorb samt Handtuchhalter auf der Mädchentoilette in der Nähe der angrenzenden Mensa hatten die Einsatzkräfte mit einem C-Rohr rasch gelöscht. Eine Schülerin kam bereits in der ersten Einsatzphase wegen des Verdachts einer Rauchvergiftung mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus.
 
Die Einsatzleitung entschloss sich, die 850 Schüler vorübergehend in der benachbarten Zweifachturnhalle unterzubringen. Auf dem Weg dorthin gingen bei Stadtfeuerwehrarzt Eberhard Schmitt und Wehrführer Berthold Braun weitere Meldungen über Atemwegsbeschwerden bei Schülern ein. Daraufhin erhöhte die Leitstelle auf das Einsatzstichwort „MANV 1“, die erste Stufe eines Massenanfalls von Verletzten. Daraufhin eilten weitere Feuerwehrkräfte aus Kredenbach, Fellinghausen und Krombach sowie mehrere Rettungs- und Sanitätswagen sowie die Leitende Notärztin, der organisatorische Leiter Rettungsdienst und der Kreisbrandmeister ins Kreuztaler Schulzentrum. Im Hallenteil A der Dreifachturnhalle richteten sie einen provisorischen Untersuchungsplatz ein. Von den 13 weiteren Schülern, die über gesundheitliche Probleme klagten, wurden drei ins Krankenhaus gebracht. Die restlichen Untersuchten brachte die Feuerwehr teilweise persönlich nach Hause bzw. ließ sie von ihren Eltern abholen. Aufgrund der ungewöhnlichen Lage benachrichtigte die Feuerwehr das Regierunspräsidium in Arnsberg in Form einer Sofortmeldung. Kreuztals Bürgermeister Walter Kiss und Stadtbaurat Eberhard Vogel machten sich vor Ort ein Bild der Lage.
 

Da die Schüler das stark verqualmte Schulgebäude nicht mehr betreten sollten, brachte die Feuerwehr deren persönliche Gegenstände wie Schulranzen aus den Klassen ins Freie und lüftete das Gebäude kräftig durch. „In puncto Absprache ist alles super gelaufen“, resümiert Kreuztals Wehrführer Berthold Braun den Großeinsatz. 

Der Brandeinsatz im Kreuztaler Schulzentrum war übrigens flankiert von zwei weiteren Einsätzen: Zuvor waren die Löschgruppen Littfeld und Krombach sowie die Kreuztaler Drehleiter zu einem Kaminbrand nach Littfeld ausgerückt. Auf dem Weg zurück vom Schulzentrum sollte es in der Kattowitzer Straße in der Fritz-Erler-Siedlung erneut in einer Küche brennen. Dort brach die Feuerwehr die Tür auf und nahm kokelndes Essen vom Herd. Es handelte sich um die gleiche Wohnung, in die die Feuerwehr wenige Tage zuvor aus dem gleichen Grund eindringen musste. Wehrführer Berthold Braun schaltete das Ordnungsamt ein.

Die Fotos stellten Jan Schäfer (Siegener Zeitung), Otmar Kuhn (Westfälische Rundschau) und Daniel Schlabach (Löschgruppe Eichen) zur Verfügung. bjö


Bilder

Kleine Ursache, große Wirkung: Hier der Brandherd in der Mädchentoilette mit dem verbrannten Handtuchhalter. Foto: LG Eichen
Brandbekämpfung über den Eingang auf dem Realschulhof mit LF Ferndorf und LF kreuztal. Foto: LG Eichen
Angriff über den unteren Schulhof durch die Besatzung des LF Kredenbach. Foto: Otmar Kuhn, Westfälische Rundschau
Blick auf die Mensa der Gesamtschule vom unteren Schulhof aus. Foto: Jan Schäfer, Siegener Zeitung
Angriff über den Eingang Realschulhof. Foto: Otmar Kuhn, Westfälische Rundschau
Die Be- und Entlüftung der Schulflure erwies sich als zeitaufwändige Einsatzmaßnahme. Foto: LG Eichen
Angriff über den Realschulhof. Foto: Jan Schäfer, Siegener Zeitung
Nachlöscharbeiten im Freien. Foto: LG Eichen
Im Hallenteil A der Dreifachturnhalle fand die Untersuchung der Patienten statt. Foto: LG Eichen
Die Schülerschaft wurde nach der Evakuierung des Schulgebäudes in der Zweifachturnhalle untergebracht. Der Unterricht war mit dem Brandgeschehen beendet. Foto: Jan Schäfer, Siegener Zeitung