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Kurzbeschreibung: Um 13.59 am Sonntagnachmittag Feuer 1 für LF und TSF Kreuztal zu einem Kabelbrand zum Bahnhof Kreuztal; nach 15 Minuten Erhöhung auf Feuer 4, also Komplettalarm für den Löschzug Kreuztal sowie Unterstützung durch die Löschgruppen Fellinghausen und Buschhütten; mehrere Trupps unter PA, Feuer nach eineinviertel Stunde im Stromverteilerkasten im Keller entdeckt und gelöscht.

Ausführlich:

Die Bahnhofsuhr war um 12.50 Uhr am Sonntagnachmittag stehengeblieben, als im Bahnhofsgebäude der Strom ausfiel und die Kioskbetreiberin Silvia Bub kurz vor Ladenschluss plötzlich im Dunkeln stand. Als sie den stechenden Geruch verbrannten Kunststoffs wahrnahm und leichter Qualm aus den Kellerfenstern stieg, rief sie die Feuerwehr. Nach Eintreffen erhöhte die Feuerwehr die Alarmstufe, so dass neben dem Löschzug Kreuztal die Einheiten aus Buschhütten und Fellinghausen nachrückten. Um zum Brandherd zu gelangen, schlug die Feuerwehr eine Scheibe ein, hebelte die Kellertür gewaltsam auf und verschaffte sich unten mit einem Schneidgerät Zugang durch eine Stahltür. Erst als die Feuerwehr mit einem Lüfter im Keller für Durchzug sorgte, entdeckten die Wehrleute die Feuerquelle im dichten Rauch: Rund eineinviertel Stunden nach der Alarmierung war das Feuer gelöscht, der Einsatz dauerte insgesamt rund drei Stunden.

Auch zum Wochenanfang stromlos

Nach dem Brand im Keller des Kreuztaler Bahnhofs am Sonntagnachmittag standen die Bahnkunden am Folgetag vor verschlossenen Türen des Bahnhofskiosks. Auch in den Künstlerateliers, im Architekturbüro und beim Regionalen Dienst des Kreises Siegen-Wittgenstein, die im Bahnhofsgebäude untergebracht sind, herrschte Funkstille: Der Brand in der Stromverteilung im Untergeschoss des Kreuztaler Kulturbahnhofs hatte das gesamte Gebäude stromlos gemacht. Auf mindestens 30.000 Euro schätzten Mitarbeiter des Hochbauamtes vorsichtig den entstandenen Schaden; die eigentliche Gebäudesubstanz habe jedoch nicht gelitten. Am Montag rückte bereits eine Spezial-Putzkolonne an, um die Kellerräume von Ruß und Brandgestank zu befreien. Um ein rasches Beheben des Stromschadens bemühte sich Frieder Bosch vom Hochbauamt und orderte die Techniker, „so dass wir ruckzuck hier wieder Strom bekommen“.

Brandschutzmaßnahmen griffen

Im Rahmen der Umgestaltung des Kreuztaler Bahnhofs zum Kulturbahnhof hatte die Stadt diverse Brandschutzmaßnahmen wie den Einbau feuerhemmender Türen vorgenommen, so dass das Feuer auf den betroffenen Raum beschränkt blieb. Auf die Eröffnung des Restaurants „dolce vita“ als zukünftige Bahnhofsgastronomie ab Oktober soll der Brand auch keine Auswirkungen haben. Zwar sind die Kellerräume verrußt und die Einrichtungsarbeiten mangels Strom kurz ins Stocken geraten, doch „wir sind gut weggekommen“, verriet gestern Angelika Böhm, Mutter des neuen Pächters. In dessen zukünftigen Restauranträumen im Kreuztaler Bahnhofsgebäude hatte im Sommer 2003 ein heftiges Feuer gewütet, das die damalige Bahnhofsgaststätte „Dampflok“ vollkommen zerstörte. Nach einem langen trostlosen Dasein verwandelte die Stadt Kreuztal das historische Einfallstor zur Stadt in einen Kulturbahnhof, der im letzten Jahr eröffnet wurde.  bjö


Bilder

Vom rechten Seiteneingang des Bahnhofsgebäudes verschaffte sich die Feuerwehr Zugang zum Brandherd im Keller.
Erst nach eineinviertel Stunden war das Feuer lokalisiert und gelöscht.
Rückblende: Die Feuerwehr verschafft sich über eine zertrümmerte Glasscheibe Zugang zum Treppenhaus, über das die Brandbekämpfung stattfinden wird.
Einstieg des ersten Trupps über das zerstörte Fenster. Die herbeigeeilte Ordnungsamtsbereitschaft konnte nicht die passenden Schlüssel für einen schnellen gewaltlosen Zugang vorhalten.
Aufbrechen der Kellertür im Erdgeschoss.
Neben Brechwerkzeug kam auch eine Flex zum Öffnen einer FH-Tür zum Einsatz.
Am Kreuztaler ELW entstand die Atemschutzsammelstelle.
Die komplette Wehrführung war vor Ort, ebenso der Kredenbacher Rettungsdienst sowie der Einsatzdienst der DRK-Bereitschaft Kreuztal.
Ratlose Gesichter sowohl bei der Kioskbesitzerin als auch bei einem der zwei Künstler, die im Bahnhofsgebäude ihre Ateliers betreiben.
Heinz-Georg Lütticke bei der Pressebetreuung.
Atemschutzsammelstelle ELW Kreuztal
Der Rettungstrupp in Schonhaltung
Rücksprache des Wehrführers mit den eingesetzten Atemschutzgeräteträgern.
Entlüftung des Kellers durch eine zweite Öffnung auf der anderen Seite des Bahnhofsgebäudes.
Rückzug
Der betroffene Keller, in dem die Stromverteilung in Flammen aufging.
Auch der Notfallmanager der Bahn war vor Ort. Der Zugbetrieb blieb von dem Feuer übrigens unbeeinträchtigt.