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Ein vermeintlich abgestürzter Paraglider im Wald oberhalb von Kreuztal entpuppte sich in der Nacht zu Sonntag für die herbeigeeilten Retter als ein Spongebob-Ballon, dessen Visage der Feuerwehr bei dessen Bergung aus den Baumwipfeln entgegengrinste. Vorausgegangen war eine zweieinhalbstündige Suchaktion nach einem womöglich verunglückten Flieger. Den glaubte jedenfalls die Bewohnerin eines Hochhauses im Eggersten Ring aus ihrer Wohnung beim Absturz in das Waldgelände oberhalb der Fritz-Erler-Siedlung beobachtet zu haben. Die Polizei, die sich daraufhin mit einem Fernglas bei einbrechender Dunkelheit um eine Lokalisierung der Unglücksstelle bemühte, bat gegen 22.50 Uhr am Samstagabend den Löschzug Kreuztal um Unterstützung. Vage war zu erkennen, dass sich das gelbliche Objekt sogar noch bewegte.

Handlampen unzureichend

Die Feuerwehr musste rasch einsehen, dass mit kleinen Handlampen bei der Suche wenig auszurichten war. Mit den Scheinwerfern des Kreuztaler Rüstwagens wollten sie buchstäblich Licht ins Dunkel um die Frage bringen, ob und wem irgendwo in einer Baumkrone zu helfen war. Außerdem kam die Wärmebildkamera zum Einsatz, mit deren Hilfe eine Person in den Bäumen schneller auffindbar gewesen wäre. Schließlich brachte die Feuerwehr die Drehleiter mitten im Wald in Stellung, um von dort einen Überblick über das Gelände zu bekommen. Als Polizei und Feuerwehr – gut zwei Dutzend Mann – das unbekannte Objekt gesichtet hatten, mischte sich Erleichterung mit einem Gefühl von grotesker Vergeblichkeit: Lediglich ein mit Gas gefüllter Ballon in der Gestalt der bekannten Comic-Figur eines Schwammkopfes hatte die über 20 Helfer um ihren Mitternachtsschlaf gebracht. Statt ihn aus Frust dem Mülleimer zu übergeben, hat ihm die Kreuztaler Feuerwehr bereits in ihrem Gerätehaus einen Ehrenplatz zugesichert – zumindest bis bei „Spongebob“ endgültig die Luft raus ist. Die Fotos von der Einsatzstelle stellte Kai Osthoff (www.k-medianews.de) zur Verfügung.  bjö


Bilder

Foto: Kai Osthoff
Einsatz der Wärmebildkamera zur Personensuche. Foto: Kai Osthoff
Foto: Kai Osthoff
Da hängt er im Baum und grinst frech herüber: der abgestürzte Spongebob. Foto: Kai Osthoff
Retter Rudolf Gommers und sein neuer Freund, der Schwammkopf. Foto: Kai Osthoff
Den abgestürzten Ballon nahm die Feuerwehr natürlich mit ins Gerätehaus. Ob er dort lang einen Ehrenplatz haben wird? Foto: Björn Hadem