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Bundeswettbewerb der Jugendfeuerwehr NRW in Kreuztal
28.06.2009
Die Müdigkeit von einer schlafarmen Übernachtung im Feuerwehrgerätehaus und tagelangen Aufbauarbeiten mischten sich bei den Kreuztaler Jugendfeuerwehrleuten am Sonntag mit der Aufregung vor ihren Wettkämpfen im Stadion Stählerwiese. Zwei Kreuztaler Jugendfeuerwehrgruppen hatten sich bereits vor Wochen für die Teilnahme an der Landesausscheidung zum Bundeswettbewerb der deutschen Jugendfeuerwehren qualifiziert. Obendrein waren sie Ausrichter der Veranstaltung, bei dem insgesamt 18 Jugendfeuerwehrgruppenen aus ganz NRW die Besten für die nationale Endrunde ermittelten.
Hervorragende Organisation
Für die zwei Siegerländer Gruppen – beide aus der Kindelsbergstadt – reichten die siebten und neunten Plätze zwar nicht für ein Ticket zum Bundesjugendfeuerwehrtag in Amberg. Doch die hürdenlose Organisation samt Betreuung von 200 jugendlichen Teilnehmern kann die Kreuztaler Jugendfeuerwehr mit der Unterstützung ihrer älteren Kollegen aus den Einsatzabteilung als einen bemerkenswerten Erfolg verbuchen.
Disziplin vorbildlich
Die zehnjährige Jeannine Klappert sei am Freitag in der Schule wegen des anstehenden Wettbewerbs schon so aufgeregt gewesen, dass sie einen auswendig gelernten Text vergessen habe, gestand sie. Einige Tränen wegen Stress und Aufregung seien in der Mannschaft im vorhinein auch geflossen, verriet ihre drei Jahre ältere Jugendfeuerwehr-Kollegin Ann-Christin Meier. Beim Antreten zu den Wettkämpfen verwandelte sich bei jeder Gruppe sekundenschnell zappelige Nervosität in eine konzentrierte Disziplin, „von der sich so mancher Erwachsene eine Scheibe abschneiden kann“, bemerkte Kreuztals Wehrführer Berthold Braun beim Blick über das Wettbewerbsgeschehen. Angetreten in Reih`und Glied, zählten unter den Augen der Wertungsrichter klare Befehle und makellose Ausführung. Ein Löschangriff mit Hindernissen wie Wassergraben, Tunnel und Kletterwand sowie ein Staffellauf mit kleinen feuerwehrtechnischen Rafinessen waren die beiden Disziplinen, denen sich die 200 Kinder und Jugendliche allesamt stellten. So sehr die Strenge und Ernsthaftigkeit auf dem Wettkampfrasen dominierte, so ausgelassen durfte auf der Tribüne gejubelt und angefeuert werden. Klar, dass bei den Übungsdurchgängen der Kreuztaler die Anfeuerungsrufe am lautesten durch das Sportzentrum hallten. Doch auch angereiste Gruppen hatten ihre Fans dabei – die einen Schlachtenbummler mit einer Riesentrommel im Anschlag, die anderen das vierbeinige lebende Maskottchen „Gibbs“, das samt Hundegeschirr mit Aufschrift „Feuerwehr“ dem sportlichen Ehrgeiz eher mit cooler Gelassenheit zusah.
Feuerwehrprominenz vor Ort
Von den jugendlichen Leistungen überzeugten sich neben vielen Feuerwehraktiven und Eltern auch die Feuerwehr-„Prominenz“: Walter Jonas, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes NRW, und Landesjugendfeuerwehrwart Andreas Psiorz gehörten zu denen, die den Jugendlichen auf der Siegerehrung gratulierten. Mit Klaus Schneider, dem Ehrenvorsitzenden des Landesfeuerwehrverbandes, übergab der Stifter eines Pokals persönlich die begehrte Trophäe an die Sieger. Die Mannschaft „Stemwede-Haldem II“ durfte sie als Sieger mit nach Hause nehmen; Stemwede-Haldem I folgte auf dem zweiten Platz. Und das Kreuztaler Jugendfeuerwehrmädchen Jeannine Klappert hatte sich mit den mittleren Platzierungen der Kreuztaler Mannschaften schnell arrangiert. „Es ist ja nicht so, dass wir den allerletzten Platz hätten. Und wir sind ja unter den zehn besten in NRW.“ Außerdem verriet sie: „Den ersten ersten Platz wollte ich sowieso nicht haben.“ bjö