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Die Buschhüttener Feuerwehr beendete kürzlich Teddys fünftägige Tortur auf dem Gelände des ehemaligen Waldspielplatzes in Bottenbach: Der siebenjährige Kater steckte vermutlich vier Tage mit den Hinterläufen in den Gitterstäben eines Rohreinlaufs und einen weiteren Tag im unterirdischen Rohrverlauf des Stockborns fest. Der schließlich Gerettete ist wieder auf allen vier Beinen unterwegs, steht aber noch unter „Hausarrest“: Das Unglück hat dem sonst vor Kraft strotzenden Kater spürbar zugesetzt.
Es war der Nachbarsrüde „Kimba“, der beim Sonntagmorgenspaziergang mit seiner Besitzerin Brigitte Theis die Witterung des Nachbarkaters aus der Stockbornstraße aufgenommen hatte: Er machte sein „Frauchen“ auf das Tier aufmerksam, das am Einlauf der Bachverrohrung des Stockborns kauerte. Warum Teddy dort verweilte, konnte Brigitte Theis beim kurzen Hinschauen nicht ausmachen. Als Teddy jedoch am Mittwoch immer noch an gleicher Stelle hockte, wurde die Familie Theis aktiv: Teddy hatte sich mit den Hinterläufen in den Gitterstäben verfangen und konnte weder vor noch zurück. Mit einem Eisenschneider befreite Eberhard Theis den verängstigt fauchenden und beißenden Kater aus den Gitterstäben. Doch statt den Weg in die Freiheit zu wählen, flüchtete Teddy in die unterirdische Verrohrung des Stockborns, der dort Richtung Bottenbacher Weiher fließt. Mittlerweile hatte Christine Kirchherr, bei deren Eltern Teddy wohnt, von dessen Unglück erfahren. Versuche, den Kater mit Futter wieder ans Tageslicht zu locken, schlugen fehl. „Er saß so weit drin, dass man ihn mit bloßem Auge nicht sehen konnte“, erinnert sich Christine Kirchherr an die verzwickte Lage ihres Schützlings im engen Bachrohr. Am Donnerstagabend dann bat sie die Buschhüttener Feuerwehr um Hilfe. Die rückte mit einem Löschfahrzeug und zwei Einsatzkräften an. Mit der Spitzhacke legte sie die Bachverrohrung an einer Stelle frei, in deren Nähe sie Teddy vermuteten. Die zündende Rettungsidee hatte schließlich Buschhüttens Löschgruppenführer Uwe Heide: Mit einem Strahlrohr und Wasser aus dem mitgeführten Tank scheuchte die Feuerwehr schließlich das verängstigte Tier zum Rohrausgang, wo das rettende Körbchen für den Verunglückten bereitstand. Im Freien offenbarte sich, was Teddy in den Tagen seiner Gefangenschaft mitgemacht haben musste: Die Krallen seiner Hinterläufe hatte er sich bei seinen Befreiungsversuchen komplett abgewetzt. Ein Tierarzt musste ihn behandeln. Noch Tage nach der Rettung zieht sich der sonst angriffslustige Kater eher zurück. Ein wenig entschädigen ihn die Besitzer in diesen Tagen für sein erlittenes Elend: Neben reichlich zusätzlichen Streicheleinheiten bekommt er nun täglich statt einmal in der Woche „Leckerli“ als aufmunternde Zwischenmahlzeit. bjö

Bilder

Jens Pickhan und Uwe Heide rückten für die Löschgruppe Buschhütten aus, um Teddy zu retten.
Kater Teddy hat sein Unglück zwar überstanden, steht aber aus gesundheitlichen Gründen auch eine Woche nach der Befreiung unter Hausarrest.