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Eine Entlassung aus erfreulichem Anlass steht auf der nächsten
Jahresdienstbesprechung der Kreuztaler Stadtfeuerwehr an: Stadtbrandinspektor Jens-Volker
Hein, seit zwei Jahren stellvertretender Wehrführer der Kreuztaler Feuerwehr, muss seinen
Posten als Vize-Chef der Brandschützer aus beruflichen Gründen räumen. Ab erstem Februar
wird der 40-Jährige als Leiter der Werkfeuerwehr Thyssenkrupp Steel AG im Werk Eichen tätig
sein. Die Laufbahnverordnung für freiwillige Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen lässt eine
Doppelfunktion in diesen Führungsebenen nicht zu. Zwar wird Jens-Volker Hein als „ganz
normaler“ Feuerwehrmann im Löschzug Kreuztal tätig sein können und wollen. Doch für den
städtischen Feuerwehrchef Berthold Braun steht die Suche nach einem neuen Stellvertreter
an. Zwingend ist ein zweiter Stellvertreter aus gesetzlicher Sicht allerdings nicht. „Es wäre sinnvoll, dass da wieder ein zweiter Stellvertreter hinkommt“, bestätigte Berthold Braun. 

Harmonisch eingespieltes Team

Harmonisch eingespielt hatte sich in den letzten beiden Jahren das Dreier-Führungsteam um Berthold Braun und seinen beiden Stellvertretern Heinz-Georg Lütticke und Jens-Volker Hein. Letzterer hatte sich neben den üblichen Aufgaben in der Wehrführung gesondert um neue Interessenten und Mitglieder der Feuerwehr gekümmert und stadtweit die Einführung der digitalen Alarmierungstechnik koordiniert. „Es ist sehr schade, dass er geht“, findet Berthold Braun. Geschätzt habe er an Jens-Volker Hein dessen „ruhige, sachliche, aber auch konsequente Art“. Wann der Wehrführer nach einer Anhörung der gesamten Stadtfeuerwehr dem städtischen Rat seinen Vorschlag für Heins Nachfolge unterbreiten will, ist noch offen. Nach einem positiven Ratsbeschluss bestellt schließlich der Bürgermeister den Nachfolger von Jens-Volker Hein, wenn er diesen aus seinem bisherigen Ehrenamt entlassen hat.

Hobby zum Beruf gemacht

„Das war eine einmalige Chance für mich, mein Hobby zum Beruf zu machen“, beschreibt
Jens-Volker Hein seinen Wechsel vom Schreibtisch der Arbeitsvorbereitung für die
Bandbeschichtung im Eichener Werk der Thyssenkrupp Steel AG hin zum Wachzimmer des
werkeigenen Feuerwehrchefs. Vor knapp drei Jahren hatte der Konzern eine gezielte
Umstrukturierung und Stärkung der „hauseigenen“ Feuerwehr in Angriff genommen, die als
Werkfeuerwehr zwar anerkannt, aber vom Regierungspräsidium nicht angeordnet ist. Mit
Anreizsystemen und verstärkter Motivation gelang es dem bisherigen Leiter der
Werkfeuerwehr, Siegmund Sojke, die Mannschaft der freiwilligen Einsatzkräfte aus dem
Personalbestand der Werkmitarbeiter auf rund 80 Personen aufzustocken. Tag und Nacht wird
eine Einsatzgruppe von mindestens neun Personen mobilisiert. „Dies ist auch in Zukunft eines
der wichtigsten Ziele“, erläutert Jens-Volker Hein eine wichtige Maßgabe seines neuen Verantwortungsgebietes.

70 Einsätze jährlich

Gemeinsam mit den Tätigkeiten der Betriebsfeuerwehr des Ferndorfer Zweigwerkes der Thyssenkrupp Steel AG kommt die Eichener Werkfeuerwehr auf rund 70 werkinterne Einsätze pro Jahr. Darunter fallen ebenso Krankentransporteinsätze als „First Responder“, bevor der öffentliche Rettungsdienst zur Stelle ist, wie kleinere technische Hilfeleistungen, Ölspuren und Brandmeldungen. Zu den dafür verfügbaren Feuerwehrfahrzeugen im Werk Eichen zählt ein neu beschafftes Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF), das fortan in einem im Bau befindlichen neuen Feuerwehrgerätehaus im Werk Eichen eine adäquate Unterkunft finden wird. Noch in der ersten Jahreshälfte soll das neue Domizil der Werkfeuerwehr seinen Betrieb aufnehmen. Die Ausbildung der werkeigenen Einsatzkräfte weiter zu verbessern und damit ihre Schlagkraft zu erhöhen, ist Heins Anliegen.

Schnittstelle von Stadt- und Werkfeuerwehr optimieren

Mehr denn je liegt für ihn aber auch nahe, die Schnittstelle zwischen Werkfeuerwehr und Stadtfeuerwehr für beidseitigen Erfahrungsgewinn sinnvoll auszubauen: Die Einsatzkräfte des kommunalen Brandschutzes könnten im Eichener Stahlwerk ideale Übungsszenarien für ihre eigene Ausbildung nutzen, beide Feuerwehren wiederum können gegenseitig in der Lehrgangsausbildung auf kompetente Führungskräfte zurückgreifen. Seit jeher eilt die städtische Feuerwehr bei brisanten Zwischenfällen in die Werke Ferndorf und Eichen, um die Werkfeuerwehr dort beim Löschen und Retten zu unterstützen. Hilfeleistung im Gegenzug auch außerhalb des Geländes von Thyssenkrupp Steel in der näheren Umgebung hält Jens-Volker Hein ebenso für „grundsätzlich nicht undenkbar“. 

Das Foto stellte die Thyssenkrupp Steel AG  zur Verfügung. bjö

 

Bilder

Seinen Stuhl als stellv. Wehrführer muss Jens-Volker Hein im Februar räumen. Er wird neuer Chef der TKS-Werkfeuerwehr Eichen. Dazu beglückwünscht ihm Thomas Weier, Teamleiter Werksicherheit bei TKS. Foto: TKS