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67 Jahre geballte Fachkompetenz verabschiedete Kreuztals Bürgermeister Rudolf Biermann auf der letzten Ratsitzung des alten Jahres aus den Reihen der Kreuztaler Stadtfeuerwehr: Der ehemalige Ostheldener Löschgruppenführer Herbert Loos und der bisherige Stadtfeuerwehrarzt Dr. Eberhard Schmitt sagen dem aktiven Feuerwehrdienst aus Altersgründen Lebewohl.

Herbert Loos 45 Jahre in der Feuerwehr

Insgesamt 45 Jahre Mitgliedschaft in der freiwilligen Feuerwehr hat Herbert Loos auf dem Buckel. Vom 1. April 1984 bis zum 1. Dezember 2007 führte er die Löschgruppe Osthelden, die westlichste Feuerwehreinheit im Stadtgebiet Kreuztal, an. In seine Ära fällt unter anderem die einschneidende löschtaktische Veränderung in Osthelden, dass mit der Anschaffung eines Klein-Tanklöschfahrzeuges erstmals ein wasserführendes Fahrzeug im Standort verfügbar wurde. Er erhielt für seine ehrenamtliche Verdienste ebenso ein Wappenrelief wie Dr. Eberhard Schmitt.

21 Jahre Feuerwehrarzt: Dr. Eberhard Schmitt

Der einstige Oberarzt der Chirurgie, zuletzt Fachgutachter beim medizinischen Dienst der gesetzlichen Krankenkassen, trat im August 1987 der Feuerwehr Kreuztal bei, um fortan als Stadtfeuerwehrarzt für Ausbildung und Einsatz zur Verfügung zur stehen. Der damalige Stadtbrandmeister Horst Reh hatte den Mediziner für dieses Ehrenamt gewinnen können; Eberhard Schmitt war seitdem offizielles Mitglied auch des Löschzuges Kreuztal. Im kommenden Januar wird Eberhard Schmitt auch den Posten des Kreisfeuerwehrarztes, der er in Siegen-Wittgenstein zugleich war, in jüngere Hände geben. Weil sich der 65-jährige Rentner aber noch topfit fühlt, bleibt er dem Kreisgebiet weiterhin als Leitender Notarzt (LNA) verfügbar, der bei schweren Verkehrsunfällen und Großschadenslagen gegebenenfalls in alle Kommunen des Siegerlandes entsendet wird.

Fürsorge für Atemschutzgeräteträger

In den ersten Jahren seiner Tätigkeit als Stadtfeuerwehrarzt in Kreuztal widmete sich Eberhard Schmitt verstärkt der Ausbildung der Feuerwehrkameraden in Erster Hilfe bzw. in Fragen der fachgerechten Patientenrettung im Rahmen von Feuerwehreinsätzen. Ab definierten Alarmstichworten (zuletzt: Feuer 3) wurde der Stadtfeuerwehrarzt im Einsatzfall sofort mitalarmiert. Bei Brandeinsätzen kümmerte sich Eberhard Schmitt maßgeblich um das Wohlergehen der eingesetzten Feuerwehrkräfte: Vor allem solche, die unter Atemschutz tätig waren, wurden nach ihren Einsätzen unmittelbar – oft im Rettungswagen vor Ort – von Dr. Eberhard Schmitt untersucht, um Rauchgasintoxikationen auszuschließen. Sein dramatischster Einsatz in der Stadtfeuerwehr Kreuztal liegt bereits viele Jahre zurück: In einem Krombacher Unternehmen war ein Arbeiter beim Reinigen eines Kessels aufgrund giftiger Gase tödlich verunglückt. Beim Versuch, ihn zu retten, verunglückte ein Krombacher Feuerwehrmann unter Atemschutz selbst, als sich seine Maske während der Personenrettung löste und er selbst die giftigen Dämpfe einatmete. Eberhard Schmitt konnte den verunglückten Feuerwehrmann vor Ort erfolgreich reanimieren. Schon am nächsten Tag erreichte Kreuztals Stadtbrandmeister Horst Reh damals der erlösende Anruf aus der Klinik, dass es dem verunglückten Feuerwehrmann wieder gut gehe. bjö


Bilder

Dr. Eberhard Schmitt (links) und Herbert Loos (Bildmitte) erhielten von Bürgermeister Rudolf Biermann je ein Wappenrelief.
Herbert Loos war Löschgruppenführer in Osthelden.
Dr. Eberhard Schmitt war Stadtfeuerwehrarzt und Mitglied des Löschzuges Kreuztal. .