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Kreuztaler Wehrführung hilft auf der Love Parade
19.07.2008
Kurzbeschreibung: Kreuztals stellvertretende Wehrführer
Heinz-Georg Lütticke und Jens-Volker Hein gehörten am Wochenende zu den 146
Helfern aus Südwestfalen, die unter Leitung von Kreisbrandmeister Bernd
Schneider den "Behandlungsplatz 50" in Dortmund aus Anlass der dortigen Love
Parade betrieben. Sie beteiligten sich an der Einsatzkoordination im
kreiseigenen Einsatzleitwagen. Zum Aufgebot der 38 mitgeführten Fahrzeuge aus
Siegen-Wittgenstein, Olpe und Hochsauerlandkreis zählten der ELW 2, das
Mehrzweckfahrzeug Weidenau, ein weiterer ELW 1, zwei Einsatzeinheiten der
Sanitätsdienste, der Abrollbehälter "MANV", zwei Gerätewagen SAN sowie das THW
mit Licht und Stromerzeuger. Ausführlich: 146 Helfer aus den Kreisen Siegen-Wittgenstein, Olpe und Hochsauerland halfen am vergangenen Wochenende, das Chaos auf der Love Parade in Dortmund mit geschätzten 1,6 Millionen Besuchern zu begrenzen: Gemeinsam bildeten Feuerwehr, Deutsches Rotes Kreuz, Malteser Hilfsdienst und Technisches Hilfswerk mit Ärzten ein Team, das den „Behandlungsplatz 50“, rund einen Kilometer von der Hauptstrecke der Love Parade entfernt, knapp 20 Stunden lang in Betrieb hielt. Insgesamt 78 Patienten betreuten allein die Südwestfalen auf dem Gelände einer Schule, wo sie fünf Zelte aufgebaut hatten, um verletzte oder geschwächte Besucher des Musik- und Tanzspektakels medizinisch zu versorgen. Die Unfallhilfsstellen der Parade lieferten vor allem in den Abendstunden des Samstages reichlich „Kundschaft“: Von der einfachen Schnittwunde bis zum ausufernden Drogenkonsum reichte das Spektrum an Verletzungsmustern. „Da konnte man teilweise nur mit den Kopf schütteln“, resümiert Kreuztals stellvertretender Feuerwehrchef Jens-Volker Hein das Erlebte, wo auch alkoholisierte Jugendliche zum „normalen“ Bild der Dortmunder Megaparty gehörten.
Wummerne Bässe und Fernsehbilder
„Außer ein paar wummernden Bässen und Bildern aus dem Fernsehen habe ich von der Parade sonst nicht viel mitbekommen“, berichtet Hein weiter: Er gehörte mit zum Team des Einsatzleitwagens, in dem die Helfer das Einsatzaufkommen ihres Behandlungsplatzes unter der Leitung von Bernd Schneider, Kreisbrandmeister von Siegen Wittgenstein, koordinierten. „Dass alles so gut funktioniert, hätte ich nicht gedacht“, bilanziert Schneider den Großeinsatz, an dem 92 Siegerländer und Wittgensteiner Kräfte beteiligt waren. Vor drei Jahren hatte das gleiche Team bereits auf dem Weltjugendtag in Köln ganze Arbeit geleistet, dort nur eben nicht, wie jetzt in Dortmund, mit Alkohol- und Drogenexzessen zu tun. Die Hilfsbereitschaft der Einsatzkräfte litt nun aber keineswegs unter der Tatsache, dass sich viele Patienten schlichtweg leichtsinnig in ihre missliche Lage gebracht hatten: „Unterm Strich geht es doch immer wieder darum, Menschen zu helfen“, erklärte Kreisrotkreuzleiter Friedrich Wenzelmann nach der morgendlichen Rückkehr ins Siegerland gegenüber der SZ. Aus seiner Sicht habe das Miteinander „wie am Schnürchen geklappt“. Er und Bernd Schneider waren sich einig: „Es hat richtig Spaß gemacht.“ Neue Erkenntnisse für den zukünftigen Ernstfall brachte die Love Parade den Helfern obendrein: Manchmal mangelt es eben nur an Kleinigkeiten - in diesem Fall an Tupfern und Wundauflagen.
Die Fotos stellte Kreuztals stellvertretender Wehrführer Heinz-Georg Lütticke zur Verfügung. bjö