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Kurzbeschreibung: Kreuztals stellvertretende Wehrführer Heinz-Georg Lütticke und Jens-Volker Hein gehörten am Wochenende zu den 146 Helfern aus Südwestfalen, die unter Leitung von Kreisbrandmeister Bernd Schneider den "Behandlungsplatz 50" in Dortmund aus Anlass der dortigen Love Parade betrieben. Sie beteiligten sich an der Einsatzkoordination im kreiseigenen Einsatzleitwagen. Zum Aufgebot der 38 mitgeführten Fahrzeuge aus Siegen-Wittgenstein, Olpe und Hochsauerlandkreis zählten der ELW 2, das Mehrzweckfahrzeug Weidenau, ein weiterer ELW 1, zwei Einsatzeinheiten der Sanitätsdienste, der Abrollbehälter "MANV", zwei Gerätewagen SAN sowie das THW mit Licht und Stromerzeuger.

Ausführlich: 146 Helfer aus den Kreisen Siegen-Wittgenstein, Olpe und Hochsauerland halfen am vergangenen Wochenende, das Chaos auf der Love Parade in Dortmund mit geschätzten 1,6 Millionen Besuchern zu begrenzen: Gemeinsam bildeten Feuerwehr, Deutsches Rotes Kreuz, Malteser Hilfsdienst und Technisches Hilfswerk mit Ärzten ein Team, das den „Behandlungsplatz 50“, rund einen Kilometer von der Hauptstrecke der Love Parade entfernt, knapp 20 Stunden lang in Betrieb hielt. Insgesamt 78 Patienten betreuten allein die Südwestfalen auf dem Gelände einer Schule, wo sie fünf Zelte aufgebaut hatten, um verletzte oder geschwächte Besucher des Musik- und Tanzspektakels medizinisch zu versorgen. Die Unfallhilfsstellen der Parade lieferten vor allem in den Abendstunden des Samstages reichlich „Kundschaft“: Von der einfachen Schnittwunde bis zum ausufernden Drogenkonsum reichte das Spektrum an Verletzungsmustern. „Da konnte man teilweise nur mit den Kopf schütteln“, resümiert Kreuztals stellvertretender Feuerwehrchef Jens-Volker Hein das Erlebte, wo auch alkoholisierte Jugendliche zum „normalen“ Bild der Dortmunder Megaparty gehörten.

Wummerne Bässe und Fernsehbilder

„Außer ein paar wummernden Bässen und Bildern aus dem Fernsehen habe ich von der Parade sonst nicht viel mitbekommen“, berichtet Hein weiter: Er gehörte mit zum Team des Einsatzleitwagens, in dem die Helfer das Einsatzaufkommen ihres Behandlungsplatzes unter der Leitung von Bernd Schneider, Kreisbrandmeister von Siegen Wittgenstein, koordinierten. „Dass alles so gut funktioniert, hätte ich nicht gedacht“, bilanziert Schneider den Großeinsatz, an dem 92 Siegerländer und Wittgensteiner Kräfte beteiligt waren. Vor drei Jahren hatte das gleiche Team bereits auf dem Weltjugendtag in Köln ganze Arbeit geleistet, dort nur eben nicht, wie jetzt in Dortmund, mit Alkohol- und Drogenexzessen zu tun. Die Hilfsbereitschaft der Einsatzkräfte litt nun aber keineswegs unter der Tatsache, dass sich viele Patienten schlichtweg leichtsinnig in ihre missliche Lage gebracht hatten: „Unterm Strich geht es doch immer wieder darum, Menschen zu helfen“, erklärte Kreisrotkreuzleiter Friedrich Wenzelmann nach der morgendlichen Rückkehr ins Siegerland gegenüber der SZ. Aus seiner Sicht habe das Miteinander „wie am Schnürchen geklappt“. Er und Bernd Schneider waren sich einig: „Es hat richtig Spaß gemacht.“ Neue Erkenntnisse für den zukünftigen Ernstfall brachte die Love Parade den Helfern obendrein: Manchmal mangelt es eben nur an Kleinigkeiten - in diesem Fall an Tupfern und Wundauflagen.

Die Fotos stellte Kreuztals stellvertretender Wehrführer Heinz-Georg Lütticke zur Verfügung. bjö


Bilder

Ruhepause für Jens-Volker Hein (Mitte) vor dem Kreis-ELW, in dem das Einsatzaufkommen des Behandlungsplatzes koordiniert wurde. Foto: Heinz-Georg Lütticke
Blick in den Einsatzleitwagen. Foto: Heinz-Georg Lütticke
Vor den Behandlungszelten. Foto: Heinz-Georg Lütticke
Heinz-Georg Lütticke (rechts) im Einsatzleitwagen.
Gesamtansicht auf den Behandlungsplatz. Foto: Heinz-Georg Lütticke
Foto: Heinz-Georg Lütticke
Pause für die Notärztin. Foto: Heinz-Georg Lütticke
Foto: Heinz-Georg Lütticke
Foto: Heinz-Georg Lütticke
Auch heitere Begegnungen prägten den Hilfseinsatz auf dem Behandlungsplatz. Foto: Heinz.-Georg Lütticke
Der Abrollbehälter MANV des Kreises Siegen-Wittgenstein. Foto: Heinz-Georg Lütticke