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Kurzbeschreibung: Der Löschzug Kreuztal und die Löschgruppe Buschhütten statteten dem Reit- und Fahrverein "Kindelsberg" auf dem Reiterhof "Hubensgut" einen Übungsbesuch ab und testeten den Umgang mit Pferden für den Fall einer Evakuierung bei einem Brand.

Ausführlich: Die monotonen Zischgeräusche der Unbekannten mit den schwarzen Masken fand Bony zwar seltsam, beunruhigte das Pferd aber nicht sonderlich. Bereitwillig ließ es sich von den beiden Feuerwehrleuten, die unter schwerem Atemschutz die Box betreten hatten, das Halfter anlegen und behutsam ins Freie führen. Ein kleines Erfolgserlebnis für die Feuerwehrkräfte aus Kreuztal und Buschhütten, die sich jetzt im Reitstall „Hubensgut“ umsahen, um für den Ernstfall eines Brandes zu wissen, was zu tun ist. Wie ein Pferd auf dunkle Männer mit Masken reagieren würde, konnten sie nicht einschätzen. Immerhin hatten die Wehrleute zuvor die wichtigsten Regeln für das Führen eines Pferdes erklärt bekommen, bevor Bony den Evakuierungstest mit Bravour bestand.

Feuerwehr erwünscht

Den Besuch der örtlichen Feuerwehr beim Reit- und Fahrverein „Kindelsberg“ e. V. hatten sich die Pferdefreunde der Anlage „Hubensgut“ ausdrücklich gewünscht. Im 600 Mitglieder zählenden Verein war nicht zuletzt durch die Großbrände beim Reitverein Giebelwald im letzten Jahr und beim Reiterhof Ochel in Junkernhees Anfang dieses Jahres eine Diskussion um den Brandschutz auf dem eigenen Gelände entbrannt. Ingo Schuppener, zweiter Vorsitzender des Reit- und Fahrvereins, erklärte nun beim Besuch der Feuerwehr, dass sich der Verein „brandschutzmäßig neu aufstellen“ wolle. Dass die Feuerwehr fortan des öfteren auf dem „Hubensgut“ den Ernstfall üben und so mit der Anlage immer mehr vertraut werden soll, ist nur eine der geplanten Maßnahmen: Ab August darf auf dem Hubensgut längst nicht mehr überall geraucht werden – in den Stellen sowieso nicht und fortan nur an definierten Raucher-Points. In den Pferdeställen werden Löschschläuche für einen Erstangriff bei einem Entstehungsbrand nachgerüstet. Schließlich hat sich der Reit- und Fahrverein an die Feuerwehr gewandt, um Tipps zum vorbeugenden Brandschutz zu erhalten und sich fachliche schulen zu lassen. „Wir wollen die Gefahrenquellen so minimieren, wie wir es können“, sicherte Ingo Schuppener der Feuerwehr bei deren Besuch auf dem Hubensgut zu, das insgesamt 60 Pferden eine Unterkunft bietet.

Hohe Brandlast im Ernstfall

Die Brandlast auf der 40 Jahre alten Anlage könnte im Ernstfall enorm sein: Die Zuschauertribüne der großen Reithalle besteht komplett aus Holz, und gleich darunter befinden sich zahlreiche Pferdeboxen. Bei einer der nächsten Übungen auf dem Reiterhof wollen die Feuerwehrleute versuchen, eine größere Evakuierung von Pferdeställen zu unternehmen. Keine leichte Aufgabe für Menschen, die in ihrem Alltag höchstens mit Hunden spazieren gehen und im Einsatzfall auch noch Ruhe ausstrahlen sollen, um die Tiere nicht noch scheuer zu machen. Pferdekenner Ingo Schuppener empfahl den Wehrleuten für das Hinausgeleiten der Tiere aus ihren Ställen: „Beim Rausgehen muss man keine Panik haben – nur Respekt.“ bjö


Bilder

Bony hält still, als ein Trupp unter Atemschutz die Box betritt, um das Tier aus dem Stall zu begleiten.
Vorsichtig führte der Trupp das Tier ins Freie. Links im Bild Ingo Schuppener, stellvertretender Vorsitzender des Reit- und Fahrvereins Kindelsberg e. V.
Verschreckter Blick für angsteinflößende Gestalten.
Jeder Feuerwehrmann durfte mit dem Pferd einen Rundgang machen, um das fachgerechte Führen des Tieres auszuprobieren.