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Mit einer Großübung bereitete sich die komplette Kreuztaler Stadtfeuerwehr nebst Jugendfeuerwehr jetzt auf die nahende Saison erhöhter Waldbrandgefahr vor. Rund 90 Einsatzkräfte aus allen neun Standorten der freiwilligen Kreuztaler Feuerwehr inszenierten auf dem „Kilgeshahn“ in Ferndorf einen groß angelegten Löscheinsatz, bei dem eine ausreichende Wasserversorgung im Vordergrund der Bemühungen stand. Erstmals kamen dabei drei swimmingpoolgroße Auffangbehälter zum Einsatz, die im Optimalfall jeweils 10.000 Liter Wasser fassen können. Wie schwierig die Faltbehälter jedoch in unwegsamem Gelände zu handhaben sind, erfuhren die Einsatzkräfte auf dem baumkahlen Hang oberhalb von Ferndorf. Kreuztals stellvertretender Wehrführer Jens-Volker Hein beobachtete die Übung, die die Einheitsführer aus Ferndorf und Kredenbach ausgearbeitet hatten: „Im Einsatzfall könnten wir die Behälter als wichtigen Pufferspeicher verwenden“, glaubt der Stadtbrandinspektor Hein. Noch häufiger und schneller als ohne die Behälter könnten die Tanklöschfahrzeuge so einen Pendelverkehr zwischen der Wasserentnahmestelle und dem Brandort betreiben.

Landwirt mit im Pendelverkehr

Acht Tanklöschfahrzeuge beteiligten sich bei der Großübung an jenem mobilen Wassertransport, der jeweils am Ferndorfbach begann und die Wagen durch unwegsames Gelände führte. Zusätzlich legten Feuerwehrkräfte eine Versorgungsleitung quer über den Hang, der so steil war, dass sie teils nur angeleint arbeiten konnten. Außerdem stellte ein Ferndorfer Landwirt seinen Traktor samt Anhängerfass in den Dienst der Feuerwehr: Mit 4.000 Litern pro Fuhre brachte er mehr Löschmittel in den Wald als das größte Kreuztaler Tanklöschfahrzeug an Wassser mit sich führt.

Nach Kyrill: Brandlast ist nach wie vor hoch

Der Übungsort war übrigens nicht zufällig gewählt: Der „Kilgeshahn“ oberhalb von Ferndorf gehört zu jenen Bereichen, in denen vor anderthalb Jahren der Orkan „Kyrill“ gewütet und viele Bäume entwurzelt hatte. Zwar wächst auf der baumlosen Fläche bereits neue Vegetation heran. Doch die verbliebenen ausgetrockneten Baumstümpfe und dürren Äste könnten der Feuerwehr im Brandfall das Leben schwer machen. Sollte der Wind zusätzlich ungünstig stehen, würde sich ein Feuer auf einer solchen Hangfläche rasend schnell ausbreiten. Selbst über ein Jahr nach „Kyrill“ sind die Wälder aus Sicht der Brandschützer immer noch heikle potenzielle Einsatzorte. Jens-Volker Hein bestätigt „Was die Brandlast betrifft, sind wir auf dem Stand, wie wir vor dem Orkan waren, noch lange nicht.“ bjö


Bilder

Aufbau eines Faltbehälters.
Nur auf völlig geradem Untergrund lässt sich das Fassungsvermögens eines solchen Behälters mit insgesamt 10.000 Litern ausnutzen.
Aufbau eines weiteren Behälters durch die Löschgruppe Eichen.
Das Littfelder TLF im Pendelverkehr.
Teilweise mussten sich die Einsatzkräfte anleinen, um eine Wegestrecke durch unwegsames und abschüssiges Gelände zu verlegen. Foto: Ralf Meier, DRK Kreuztal
Der fiktive Brandort auf halber Höhe des Kilgeshahnes.
Im Hintergrund das Panorama von Kredenbach.
Blick Richtung Neubaugebiet Zitzenbach
Blick Richtung Kreuztal
Die Einsatzleitung - ELF des Löschzuges Kreuztal - am Fuß des Kilgeshahnes.
Lagebesprechung an ausgehängtem Kartenmaterial des Geländes.
Der fiktive Löscheinsatz am Hang. Foto: Feuerwehr
Einspeisung der Tanklöschfahrzeuge am Bahnübergang in unmittelbarer Nähe der Wasserentnahmestelle.
Umständlich, aber notwendig: Die Unterführung der Schläuche unterhalb der Bahngleise.
Logistisch eine Herausforderung: Der zu koordinierende Begegnungsverkehr auf Waldwegen.
Foto: Löschgruppe Kredenbach
Mit im Übungseinsatz: Ein Traktorgespann mit 4.000 Liter fassendem Wasserfass.
Die Wasserentnahmestelle