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Kurzbeschreibung: Feuer 4 bei Vollbrand eines Radladers unter dem Vordach eines Pferdestalles, auf den das Feuer übergeht. 90 Mann im Einsatz (Osthelden, Fellinghausen, Kreuztal, Eichen, Krombach, Littfeld, Ferndorf und Kredenbach), ein Feuerwehrmann ins Krankenhaus, alle Pferde gerettet.

Ausführlich: Ein Großbrand auf einem Reiterhof in Junkernhees hat am frühen Mittwochmorgen den Dachstuhl einer Pferdestallung mit darin befindlichen Heuvorräten vernichtet. Der  Besitzer konnte 15 Pferde, die sich bei Brandausbruch unten in den Boxen aufhielten, unversehrt ins Freie bringen. Rund 90 Einsatzkräfte waren bis in die Abendstunden hinein mit Löscharbeiten beschäftigt. Augenscheinlich war das Feuer bei einem Radlader ausgebrochen, der unter dem Vordach der Stallung geparkt war. Ein Feuerwehrmann musste mit Kreislaufproblemen ins Krankenhaus.

Feuer griff auf Dachstuhl über

Als die ersten Einsatzkräfte der zuerst alarmierten Einheiten aus Osthelden, Fellinghausen und Kreuztal gegen 5.15 Uhr morgens an der Brandstelle in der Sybergstraße in der Nähe des Schlosses Junkernhees eintrafen, stand der Radlader bereits in voller Ausdehnung in Flammen. Nur Momente später, noch zu Beginn der Löscharbeiten, griff dieses Feuer auf den Dachstuhl des Stalles über. Das Wegziehen des brennenden Fahrzeugs mit Hilfe eines weiteren Schleppers konnte die rasante Brandausbreitung nicht mehr verhindern. Bemerkt hatte das Feuer ein Autofahrer, der den Besitzer der Reitanlage durch lautes Hupen auf den Brand aufmerksam gemacht hatte. Einsatzleiter Jens-Volker Hein, stellvertretender Wehrführer der Stadtfeuerwehr Kreuztal, orderte sofort Verstärkung aus Kreuztal (Drehleiter bereits unterwegs), Ferndorf und Krombach nach. Der ersten Bilanzierung der Einsatztaktik nach kamen zwei B- und sechs C-Rohre zum Einsatz (darunter auch das Wenderohr der Drehleiter und der Wasserwerfer des TLF Fellinghausen), um das Feuer vor allem im Giebelbereich einzudämmen. Eine angedachte Riegelstellung zum Hauptgebäude erwies sich als nicht notwendig, da ein geräumiger Hof die Stallungen vom Wohnkomplex der Inhaberfamilie trennt. Auch der nahe gelegene Reitstall blieb vom Feuer unversehrt. Die Pferde, die rechtzeitig aus ihren Boxen befreit werden konnten, wurden im Laufe des Einsatzes in den Reitstall bzw. auf die nahe gelegene Koppel geführt und dann teilweise von ihren Besitzern in andere Unterkünfte verbracht.

Intensiver Atemschutzeinsatz

Zeit- und arbeitsintensiv gestalteten sich die Löscharbeiten vor allem durch das Ablöschen von Glutnestern im Heulager, das erst durch das systematische Abtragen des Heus möglich wurde. Mit Hilfe von Radladern wurde der Vorrat auf eine Wiese transportiert und dort endgültig abgelöscht. Diese Nachlöscharbeiten erfolgten auf Anweisung der Wehrführung, die komplett vor Ort war, unter Einsatz von Filtergeräten für den Atemschutz. Um dafür ausreichend frisches Personal zur Verfügung zu haben, ließ die Wehrführung weitere Atemschutzgeräteträger aus den Standorten Eichen, Littfeld und Kredenbach telefonisch nachalarmieren. Als Atemschutzsammelstelle bzw. Möglichkeit zum Aufwärmen bei Minustemperaturen diente das Schnellbauzelt des Ferndorfer Gerätewagen Gefahrgut. Ein Ferndorfer Feuerwehrkamerad brach nach einem Einsatz unter Atemschutz im Freien zusammen und konnte Momente später vom anwesenden Rettungsdienst bzw. Stadtfeuerwehrarzt Dr. Eberhard Schmitt betreut werden. Der rasch wieder zu sich gekommene Atemschutzgeräteträger wurde zur Beobachtung ins Marienkrankenhaus transportiert und blieb dort über Nacht. Im Laufe der Nachlöscharbeiten fanden sich zahlreiche Schaulustige am Brandort ein und erschwerten teilweise das Rangieren der Radlader beim Abtransport der Heuballen ins Freie. Laut Feuerwehr wurden dabei einige zig Tonnen Heu bewegt. Gegen Mittag wurden die Einsatzkräfte vor Ort von einem nahe gelegenen Metzger verköstigt. Der durch das Feuer entstandene Schaden liege, so vorsichtige Schätzungen der Polizei in ihrer Pressemitteilung, im sechsstelligen Euro-Bereich, die Summe von 150.000 Euro machte die Runde. Laut Angaben der Siegener Zeitung bestätigte die Polizei auf Anfrage den Verdacht der Brandstiftung. Die Nachlöscharbeiten waren gegen 18.30 Uhr beendet, die Löschgruppe Osthelden löste ihre Brandwache gegen 20.35 Uhr auf.

Paralleleinsatz für die Löschgruppe Buschhütten

Lediglich die Löschgruppe Buschhütten blieb für die Aufrechterhaltung des Brandschutzes im Stadtgebiet in diesem Einsatz außen vor und kam in der Tat parallel zum Einsatz: Sie musste dem Alarm einer aufgelaufenen Brandmeldeanlage in einem Baumarkt nachgehen.  Die Fotos stellten Henning Prill, Kalle Schlabach, Kai Osthoff, die Löschgruppe Eichen und die Löschgruppe Ferndorf zur Verfügung. Die nicht chronologische Darstellung der Bilderfolge ergibt sich aus den unterschiedlichen Ankunftsdaten des Fotomaterials beim Webmaster.  bjö


Bilder

Foto: Henning Prill
Foto: Kai Osthoff
Foto: Kai Osthoff
Foto: Kai Osthoff
Foto: Kai Osthoff
Foto: Kai Osthoff
Foto: Löschgruppe Eichen
Der ausgebrannte Radlader. Foto: Löschgruppe Eichen
Foto: Löschgruppe Eichen
Foto: Löschgruppe Eichen
Foto: Löschgruppe Eichen
Foto: Löschgruppe Eichen
Foto: Löschgruppe Eichen
Foto: Löschgruppe Eichen
Foto: Löschgruppe Eichen
Foto: Löschgruppe Eichen
Sauber ist etwas anderes...nach dem Einsatz unter Atemschutz. Foto: Löschgruppe Eichen
Die Atemschutzsammelstelle im Zelt auf der Pferdekoppel. Foto: Löschgruppe Eichen
Foto: Löschgruppe Eichen
Foto: Löschgruppe Eichen
Foto: Löschgruppe Ferndorf
Foto: Löschgruppe Ferndorf
Im Laufe des Einsatzes kam auch ein Containerfahrzeug eines Entsorgungsunternehmers zum Einsatz, um Heu aus dem Brandobjekt abzutransportieren. Foto: Löschgruppe Ferndorf
Foto: Löschgruppe Ferndorf
Foto: Löschgruppe Ferndorf
Auf einer Wiese wurde das teils verbrannte Heu verteilt und restlos abgelöscht. Foto: Löschgruppe Ferndorf
Foto: Kalle Schlabach, Siegener Zeitung
Der ausgebrannte Radlader, an dessen Unterstand das Feuer ausgebrochen war. Foto: Kalle Schlabach, Siegener Zeitung
Foto: Kalle Schlabach, Siegener Zeitung
Foto: Kalle Schlabach, Siegener Zeitung