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Der jüngste Feuerwehrstandort in der Stadt Kreuztal dürfte bundesweit seinesgleichen suchen: In der Waldstraße gleich oberhalb der Polizeiinspektion dient seit wenigen Tagen ein angemieteter Bauwagen einem Teil der Mannschaft des Löschzuges Kreuztal als provisorischer Startpunkt für die Fahrt in den Feuerwehreinsatz.


In dem karg ausgestatteten Anhänger, der vorerst im Hinterhof eines ehemaligen Getränkevertriebs seinen Platz gefunden hat, befindet sich nichts weiter als die Einsatzkleidung für diejenigen Kreuztaler Feuerwehrleute, die im nördlichen Teil des „Wachbezirks Innenstadt“ wohnen. Sie sollen fortan von der Waldstraße aus mit dem dort nun ebenfalls postierten Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) direkt zur Einsatzstelle fahren, während der andere Teil der Mannschaft nach wie vor mit den vier weiteren Kreuztaler Feuerwehrwagen vom Gerätehaus in der Leystraße in den Einsatz fahren wird. „Dieses Konzept ist bisher nur eine Erprobungsphase“, stellt Kreuztals Wehrführer Berthold Braun klar. Auf diesen provisorischen Zweitstandort der stadtweit größten Feuerwehreinheit sei man gekommen, „da die Verkehrssituation in der Innenstadt nicht die beste ist“, erklärt der Stadtbrandinspektor. Die Kreuztaler Feuerwehr möchte wieder schneller mit ihren Helfern an einer Einsatzstelle eintreffen.

Mit der HTS kam die komplexe Ampelschaltung

Akut wurden die Sorgen des Löschzuges Kreuztal, als im vergangenen Jahr der neue Abschnitt der Hüttentalstraße von Kreuztal Richtung Krombach in Betrieb ging und damit auch die Ampelschaltung an der Hauptverkehrskreuzung an der Ecke Dreslers Park/B 508 neu komplexer wurde. Diese Tatsache machte fortan eine zügige Anfahrt vieler Kreuztaler Wehrleute mit ihrem Privatwagen zum Gerätehaus, nämlich in den südlichen Teil der City, unmöglich; lange Wartezeiten an der Ampel verschlechterten in Folge dessen die Ausrückzeiten des Löschzuges Kreuztal. „Unser oberstes Ziel ist es doch, dem Bürger die schnellstmögliche Hilfe zukommen zu lassen“, erklärt Kreuztals Löschzugführer Stefan Knipp die Motivation seiner Mannschaft. Im Sommer 2007 startete der Löschzug seine Testphase, indem er seinen Einsatzleitwagen oberhalb der Kreuztaler Polizei parkte, um ihn als Zubringerfahrzeug zum Kreuztaler Gerätehaus zu nutzen, das mit Blaulicht und Martinshorn die Hauptverkehrskreuzung vergleichsweise zügig passieren kann. Nun soll ein Teil der Helfer mit dem sechssitzigen Löschfahrzeug TSF direkt von der Waldstraße zum Einsatzort fahren.

16 Einsatzkräfte sind "betroffen"

Von den 47 Kreuztaler Feuerwehrleuten wohnen immerhin 16 in der nördlichen Innenstadt und damit jenseits der Verkehrskreuzung. Die gleiche Anzahl an Einsatzmonturen ist nun in jenem Bauwagen untergebracht, dessen Aufstellung die Verwaltung als eine Art „mobile Wache“ kurzfristig möglich gemacht hat. Das daneben abgestellte Feuerwehrfahrzeug hat mittlerweile einen eigenen Stromanschluss nebst Standheizung erhalten, um auch bei frostigen Temperaturen verzögerungsfrei anzuspringen. Nun sammeln die Kreuztaler Erfahrungswerte, die zeigen sollen, ob die getroffenen Maßnahmen die Einsatzzeiten, die im Siegener Leitstellenrechner minutiös dokumentiert werden, die Schnelligkeit merklich verbessern. Auf Spekulationen über eine dauerhafte Dependance der Feuerwehr unterhalb der Fritz-Erler-Siedlung lässt sich der Wehrführer gegenwärtig nicht ein: „Wir müssen erst sehen, ob die Maßnahmen Erfolge zeigen. Wir wollen nicht den zweiten Schritt vor dem ersten tun“, stellt Berthold Braun klar.

"Keine getrennten Einheiten"

Der leisen Sorge einiger, damit den Löschzug Kreuztal in zwei Lager zu teilen, begegnet Zugführer Knipp mit der klaren Ansage: „Wir wollen damit keine zwei getrennten Einheiten aufbauen.“ Mit 84 Einsätzen – darunter 43 Brände - war der Löschzug Kreuztal im Jahr 2007 an knapp zwei Dritteln der stadtweit 147 Einsätze beteiligt. Den Einsatzrekord von 116 Alarmen für den City-Löschzug im Jahr 2006 hat das Folgejahr damit klar unterboten. Derweil hat sich die Zahl der Einsatzstunden mit 2.243 noch einmal deutlich erhöht. Ein Blick auf die Statistik verrät den Grund: Der Orkan-Einsatz „Kyrill“ im Januar 2007 zählt hier als ein einziger Einsatz. Hinter diesem Katastrophenalarm verbargen sich jedoch allein im Stadtgebiet Kreuztal 118 Hilfeersuchen. bjö


Bilder

In der ersten Woche des neuen Jahres bestückte der Löschzug Kreuztal den ansonsten leeren Bauwagen mit Einsatzkleidung für 16 Personen.
Beengt, aber zweckmäßig ist der Bauwagen als Testprovisorium mit dem Ziel, mit den ersten Einsatzkräften schneller am Einsatzort zu sein.