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Ein personeller Aufwärtstrend einerseits, eine Menge an Auflagen, die zu erfüllen sind, andererseits: In der Stadtfeuerwehr Kreuztal ist viel in Bewegung in der Hoffnung, dauerhaft ohne hauptamtliche Feuerwehrleute auskommen zu können. „Zeit ist ein Stichwort, das uns in den nächsten Wochen und Monaten vorantreiben wird“, stellte Kreuztals Feuerwehrchef Jan Kleine vor versammelter Mannschaft auf der Jahresdienstbesprechung in der Otto-Flick-Halle am Freitagabend klar. Der Kindelsbergkommune und „ihrer“ Feuerwehr bleibt nämlich nur bis zum 30. September nächsten Jahres Zeit, um jene „Hausaufgaben“ zu erledigen, die die Verwaltung sich selbst im Brandschutzbedarfsplan gestellt hat. Auf dessen Grundlage hat die Bezirksregierung Arnsberg der 31.000-Einwohner-Stadt zunächst bis zum Herbst 2023 die Ausnahmegenehmigung verlängert, ihre Feuerwehr komplett ehrenamtlich zu betreiben.

Größte Baustelle: Atemschutzgeräteträger

Die größte „Baustelle“, um die sich die Stadtfeuerwehr kümmern muss, ist die ausreichende Verfügbarkeit von Atemschutzgeräteträgern. Zwar absolvierten erst im letzten Jahr Einsatzkräfte erfolgreich einen Lehrgang genau dafür; doch die knapp 115 aktuell tauglichen Atemschutzgeräteträger reichen nicht aus. Es müsse vor allem darum gehen, so Jan Kleine, solche zu reaktivieren, die mangels ärztlicher Bestätigung ihre Tauglichkeit verloren haben. Dass die Stadt Kreuztal ihre Feuerwehrleute schon seit Jahren kostenlos im Buschhüttener Freibad schwimmen lässt, gehört zu den Maßnahmen, mit denen Verwaltung und Feuerwehrführung gegensteuern will.

Aufwärtstrend stimmt positiv

Einen „ersten positiven Trend“ vermeldet Jan Kleine indes in der steigenden Zahl an aktiven Einsatzkräften: Sie liegt mit aktuell 282 so hoch wie noch nie – „und es befinden sich noch einige in der Warteschleife. Wenn alles gut läuft, haben wir am Ende des Jahres sogar die 300er-Marke erreicht.“ Selbst dann fehlen den Brandschützern aber noch knapp 100 Einsatzkräfte, um nach den geforderten Standards personell optimal ausgestattet zu sein. Ein Blick auf den Nachwuchs macht Hoffnung: Derzeit gehören 96 Mädchen und Jungen zur Kinderfeuerwehr, 93 Jugendliche zur Jugendfeuerwehr. Die Unterstützungsabteilung zählt 25 Mitglieder, die Ehrenabteilung 60 Senioren.

307 Einsätze im Jahr 2021

Mit 307 Einsätzen „unterbot“ das Jahr 2021 knapp den bisherigen Kreuztaler Spitzenwert von 308 im Jahr 2018 nur knapp. Dabei brannte es 91-mal, 97-fach leistete die Feuerwehr technische Hilfe.
Auch in Fragen der technischen Ausstattung tut sich einiges in der Stadtfeuerwehr Kreuztal, wie der stellvertretende Wehrführer Uwe Heide darlegte: Ein neuer Kommandowagen für den Leiter der Feuerwehr ist seit kurzem in Dienst, ein Transportfahrzeug für den hauptamtlichen Gerätewart ist beschafft. Ein allradbetriebener Pick-up soll in Kürze in Buschhütten zur Verfügung stehen, während das neue „Mittlere Löschfahrzeug“ für Littfeld ein „Adventsfreude“ werden könnte. Die angemessene Förderung des Brandschutzes durch die Kommune betonte Jens-Volker Hein als städtischer Sachbearbeiter Feuerschutz, der selbst Feuerwehrmann ist: „Auch der Kämmerer hat ein offenes Ohr für uns.“ bjö


Bilder

Trotz tropischer Temperaturen wohnten viele Aktive der Jahresdienstbesprechung der Stadtfeuerwehr in der Otto-Flick-Halle bei.
Die beiden stellvertretenden Feuerwehrchefs Uwe Heide und Thorsten Schreiber.
Auch Gäste der Kommunalpolitik nahmen an der Dienstbesprechung teil.
Leiter der Feuerwehr Jan Kleine, im Hintergrund Kreuztals stv. Bürgermeisterin Heike zur Nieden.
Thorsten Schreiber, Jan Kleine, Uwe Heide, Sachbearbeiter Feuerschutz Jens-Volker Hein.