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Kurzbeschreibung:
19.50 Uhr Zimmerbrand Dallnstraße 47 für die Einheiten Kreuztal, Ferndorf, Kredenbach, Fellinghausen und Dahlbruch sowie RTW Kredenbach, DRK-Einsatzeinheit Eichen und Kreisfeuerwehrarzt, Nachalarmierung LG Eichen zur Unterstützung mit Atemschutzkräften; ausgedehnter Balkon- und Zimmerbrand; Vornahme von sechs C-Rohren in Stellung, mehrere Trupps unter PA; kein Menschenleben in Gefahr.

Ausführlich: Die Nachricht vom Brand der eigenen Wohnung erreichte eine siebenköpfige Ferndorfer Familie am Samstagabend bei einer Geburtstagsfeier in Eichen: Über Telefon erfuhr sie von einem Nachbarn, dass Teile ihres Hauses in der Dallnstraße 47 in Flammen standen. „Daraufhin sind wir mit einem Affenzahn hierhin“, schilderte der Hauseigentümer die dramatischen Minuten, während die Feuerwehr den Erstangriff vornahm.


Der eigentliche Brandabschnitt auf dem Balkon samt anschließendem Wohnzimmer, vom Garten aus betrachtet.

Keine Personen mehr im Gebäude

In der vom Feuer betroffenen Doppelhaushälfte samt Anbauten befand sich zum Glück keine Person mehr, als die Flammen gegen 19.50 Uhr entdeckt wurden und zu einem Großalarm der umliegenden Feuerwehren führte: Die Wehrleute aus Kreuztal, Ferndorf, Kredenbach, Dahlbruch und Fellinghausen eilten daraufhin in die Dallnstraße, wo bereits eine dunkle Rauchsäule von weitem die Einsatzstelle sichtbar machte. Auf der rückwärtigen Seite des Hauses zum Garten hin hatten die lodernden Flammen nicht nur den kompletten Balkonbereich erfasst, sondern auch Teile des angrenzenden Wohnzimmers. Als die Feuerwehr eintraf, war die große Glasfront bereits geborsten, so dass sich die Flammen so ungehindert weiterfressen konnten. Am gleichen Mittag hatte die Familie auf dem Balkon noch „eine Kleinigkeit“ auf dem Holzkohlegrill zubereitet. Gegen 15 Uhr hielten sich die Bewohner noch in dem Bereich auf, der am Abend in Flammen aufging. Was den heftigen Brand am frühen Abend ausgelöst hat, erscheint der Familie daher als ein Rätsel: „Ich kann es mir nicht erklären“, kommentierte der 47-jährige Hausbesitzer das Geschehen. „Man ist halt geschockt bis hinten gegen und ein bisschen ratlos“, ergänzte er.


Die Einsatzstelle aus Sicht der Dallnstraße.

Sparsam mit Löschwasser

Insgesamt sechs Löschrohre brachten die Einsatzkräfte von mehreren Seiten in der verwinkelten Gebäudekonstruktion in Stellung, um zu verhindern, dass sich der Brand tiefer in die Wohnung vorfressen konnte. Dennoch fiel der Einsatz von Löschwasser extrem sparsam aus. Als überflüssig erwies sich eine anfängliche Suche nach dem Hund des Hauses, der sich während des Brandes ebenfalls woanders aufhielt. Mühsam gestaltete sich hingegen das Freilegen von Glutnestern in den Hauswänden, Decken und Giebeln. Eine große Anzahl von Atemschutzgeräteträgern war erforderlich, um Teile des Daches und der Fassadenverkleidung freizulegen und das Feuer gänzlich zu löschen. Der Brandqualm konnte sich indes in der ganzen Wohnung verteilen und hat mehrere Zimmer vorerst unbewohnbar gemacht. Insgesamt 88 Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Deutschen Roten Kreuzes schreckte der Brand aus der samstäglichen Feierlaune nach dem WM-Sieg der Fußball-Nationalmannschaft. Die Löschgruppe Eichen hatte die Einsatzleitung vorsorglich für den Nachschub von Atemschutzgeräteträgern nachalarmieren lassen.

Untersuchung nach dem Einsatz

Mehrere Einsatzkräfte ließen sich noch vor Ort nach dem Einsatz durch Stadtfeuerwehrarzt Eberhard Schmitt untersuchen. Er überwachte außerdem, dass die ausgezehrten Einsatzkräfte in der schwülen Hitze ausreichend Flüssigkeit zu sich nahmen. Die kam nicht nur aus Feuerwehrkreisen: Auch Nachbarn eilten mit Sprudel und Kaffee auf die Straße, um die Helfer zu stärken. Ein Feuerwehrmann erlitt im Einsatz eine leichte Prellung. „Die Nachbarn haben sich alle angeboten zu helfen“, bemerkte der Besitzer des Brandhauses am Abend dankbar. In seine Bestürzung über das Feuer im Heim des Ehepaares und seiner fünf Kinder mischte sich bereits Zuversicht, als die Feuerwehr unter Leitung von Wehrführer Berthold Braun gegen 22 Uhr die Einsatzstelle an die Beamten der Kriminalpolizei übergab. „Da werden wir auch noch durchkommen“, sagte der Hausherr; „Hauptsache, es ist keinem was passiert.“ Derweil bereitete die Familie eine Übernachtung im eigenen Gartenhaus vor, das direkt nebenan steht. Jetzt soll ein Sachverständiger die eindeutige Ursache des Brandes klären. Über die Schadenshöhe kursierten an der Einsatzstelle nur vorsichtige Schätzungen zwischen 50.000 und 100.000 Euro. bjö


Bilder

Einsatz der Drehleiter von der Frontseite aus.
Ein Feuerwehrmann im Innenangriff hinter einem Fenster.
Das Feuer hatte sich teilweise in die Außenfassade des an den Balkon angrenzenden Anbaus hineingefressen.
Öffnen von Glutnestern.
Auch über die Haustür erfolgte ein Innenangriff.
Nachlöscharbeiten am Dachgebälk.
Aufstöbern von Glutnestern durch Öffnen des Daches.
Löscharbeiten im Wohnzimmer, das an den Balkon angrenzt.
Die Dallnstraße war während des Einsatzes für die Durchfahrt dicht.
Aufmerksame Nachbarn stellten Kaffee und kalte Getränke für die erschöpften Einsatzkräfte zur Verfügung.
Der andere Teil des stark in Mitleidenschaft gezogenen Wohnzimmers.
In Blick aus dem Wohnzimmer in Richtung Balkon
Nachuntersuchung der Atemschutz-Geräteträger durch das DRK und Stadtfeuerwehrarzt Eberhard Schmitt.
Erschöpfte Einsatzkräfte nach der Arbeit unter Atemschutz.