Aktuelle Nachrichten

Eine große Sorge ist in den Reihen der Stadtfeuerwehr Kreuztal offenbar vom Tisch: Die Thyssen Krupp Steel AG wird in ihrem Werk Eichen auch in Zukunft eine Werkfeuerwehr vorhalten. „Ich muss sagen: Das sieht ja recht gut aus“, lautete die spontane Reaktion vom Vorsitzenden des Feuerwehrausschusses, Helmut Nölling (SPD), als Siegmund Sojke, Leiter der „Werkfeuerwehr EI“, seinen Sachstandsbericht in der Eichener Ausschuss-Sitzung vorgetragen hatte.


Der Fuhrpark der Werkfeuerwehr Eichen bei der gemeinsamen Herbstübung mit der Stadtfeuerwehr Kreuztal im Jahr 2002. Foto: Jens-Volker Hein

Sojke, zuständiger Teamleiter der Werksicherheit für Eichen, Ferndorf und Finnentrop, berichtete von sechs hauptamtlichen und vier ehemals hauptamtlichen Kräften, die die Werkfeuerwehr Eichen fortan vorhalten könne: Demnach arbeiten drei Führungskräfte im Tagesdienst, drei Feuerwehrmänner im Zweischicht-Betrieb und die vier ehemals hauptamtlichen Kräfte, die jetzt im Tor- und Wiegedienst eingesetzt sind. Siegmund Sojke selbst hat im Oktober 2005 die Aufgabe übernommen, die Werkfeuerwehr Eichen in ruhige Fahrwasser zu führen. Dazu zählt auch die offensichtlich erfolgreiche Bemühung, den Stamm an freiwilligen Feuerwehrleuten zu erweitern, die als Werkbedienstete im Alarmfall mit in den Einsatz auf dem Werkgelände fahren können. Vor rund anderthalb Jahren hatte die „alte“ Mannschaft der Freiwilligen ihre Brocken hingeworfen und sich damit auch mit den hauptamtlichen Feuerwehrkollegen solidarisiert, als von einem Personalabbau im Bereich der Werkfeuerwehr die Rede war. Im Oktober letzten Jahres begann im Eichener Werk die „Reaktivierung“ der freiwilligen Werkfeuerwehrleute, die sich seit November wieder in Unterricht und Übung auf den Ernstfall vorbereiten.


Übungseinsatz der Werkfeuerwehr Eichen. Foto: Jens-Volker Hein

Insgesamt zählt die Werkfeuerwehr 87 haupt- und ehrenamtliche Kräfte in den Werken Eichen und Ferndorf. Allerdings gelten die 32 Angehörigen in Ferndorf nicht offiziell als Werkfeuerwehr. Das Werk unterstütze aber die dortige Feuerwehrstruktur, wo jedoch weiterhin die öffentliche Feuerwehr für den Brandschutz verantwortlich zeichnet. Thyssen Krupp ist nun bemüht, vor allem in Eichen weitere Betriebsangehörige für die Arbeit in der Werkfeuerwehr zu mobilisieren. Insgesamt sollen 30 Mitarbeiter hinzukommen; 18 nebenberufliche Kräfte seien bereits angeworben worden. Ziel der Werksicherheit ist es, 24 Stunden am Tag eine vor Ort verfügbare Mannschaftsstärke von neun Personen, also eine Löschgruppe, vorweisen zu können. „Bis jetzt sieht`s gut aus, wir sind auf dem besten Wege dahin“, sagt Teamleiter Siegmund Sojke. Ein Hilfeleistungslöschfahrzeug als Ersatz für das jetzige Tanklöschfahrzeug soll ab Mitte dieses Jahres die Schlagkraft der Eichener Werkfeuerwehr ebenso erhöhen wie die Anschaffung von Funkmeldeempfängern.

Die Werkfeuerwehr setzt außerdem auf ein abgesprochenes Miteinander mit der Stadtfeuerwehr Kreuztal. Ab welchem Einsatzstichwort die Wehrleute der örtlichen Löschgruppen mit ins Werk Eichen ausrücken, wollen Wehrführung und Werksicherheit noch genau definieren. Einsatzanlässe gibt es genug: Zu insgesamt 49 Einsätzen mussten die werkseigenen Hilfskräfte in Eichen und Ferndorf im Jahr 2005 ausrücken, allein 43 mal in Eichen. Dass dieses Arbeitspotenzial zukünftig nicht etwa nur auf den Schultern der vier Kreuztaler Löschzuge lastet, stieß im Feuerwehrausschuss auf wohltuende Erleichterung. Ausschussvorsitzender Helmut Nölling brachte das wachsende Miteinander von Werk- und Stadtfeuerwehr auf den Punkt: „Dann werden wir den Kontakt halten und uns gegenseitig unterstützen.“ bjö