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Berthold Braun trug seinen Jahresbericht vor.

Kreuztals Wehrführer Berthold Braun resümierte in seinem Jahresbericht ein „eigentlich fast ganz normales Feuerwehrjahr“ 2005. Dieses brachte die zurzeit 237 Einsatzkräfte allerdings 161 Mal in den Einsatz. Auf 200 Einsätze kommt die Mannschaft, wenn jeder der zahlreichen Sturm- und Unwettereinsätze des abgelaufenen Jahres einzeln hinzugerechnet würde. Immerhin dreimal alarmierte die Kreisleitstelle im Jahr 2005 den Kreuztaler „Meldekopf“ als Organisationsstruktur, die vom Kreuztaler Gerätehaus eine Vielzahl von witterungsbedingten Hilfeleistungen koordinierte. Feuerwehrchef Braun gab zu bedenken, dass die Bevölkerung dafür sensibilisiert werden müsse, welches Ereignis den Einsatz der Feuerwehr nötig mache: „Nicht jeder umgestürzte Baum im Garten oder drei Zentimeter Wasser im Keller sind unbedingt ein Feuerwehreinsatz.“ Von Großbränden im ganzen Jahr verschont geblieben, löschten die Einsatzkräfte der neun Kreuztaler Feuerwehrstandorte im Jahr 2005 sechs Mittelbrände und rückten zu 51 Kleinbränden aus. Rückgängig sei die Anzahl der Alarmierungen über Brandmeldeanlagen, die dennoch mit 36 Einsätzen zu Buche schlugen. Dreimal narrten Anrufer die Feuerwehr böswillig.

Berthold Braun gab zu bedenken, dass die bevorstehende Öffnung eines weiteren Teilstückes der Hüttentalstraße samt Autobahnzubringer „uns mit Sicherheit einsatzmäßig beschäftigen“ werde, so der Leiter der Feuerwehr. „Um diesen Einsätzen gerecht zu werden, ist mit Sicherheit ein noch größeres Übungspotenzial vonnöten“, kündigte er an. Kreisbrandmeister Bernd Schneider bestätigte die Einschätzung: Der neue Straßenabschnitt sei ähnlich gefährlich wie die Strecke zwischen Wilnsdorf und Burbach. Kreuztals Feuerschutzdezernent Reiner Tiepelmann ergänzte dazu, die Stadt habe nach Bekanntwerden des Öffnungstermins „im Rathaus sofort reagiert“ und die Beschaffung eines Hilfeleistungslöschfahrzeuges für die Krombacher Feuerwehr in die Wege geleitet. Das 300.000 Euro teure Universalfahrzeug, das auch für Verkehrsunfälle gerüstet ist, soll noch in der ersten Jahreshälfte kommen.

Kritisch meldete sich Helmut Nölling als Vorsitzender des Kreuztaler Feuerwehrausschusses zu Wort: Der Appell der Stadt Kreuztal an Arbeitgeber von Feuerwehrangehörigen, ihren Angestellten das Wahrnehmen von Einsätzen auch während der Arbeitszeit zu ermöglichen, müsse auch für die Kommune als Arbeitgeber gelten: „Wir können nicht nur sagen: `Mach doch mal` - das müssen wir selbst auch tun.“ Reiner Tiepelmann bekräftigte, dass bei der Neueinstellung städtischer Bediensteter die Frage nach der Feuerwehrzugehörigkeit nicht außer Acht bleiben solle, um die Tageserreichbarkeit von Einsatzkräften weiter zu verbessern. Eine kategorische Bevorzugung von Feuerwehrangehörigen schloss er aber aus: Bei gleicher Qualifikation mehrerer Bewerber könne das Ehrenamt jedoch „das entscheidende Zusatzmerkmal sein“.


Ein Blick auf die Anwesenden der Jahresdienstbesprechung.

Tiepelmann kündigte weiterhin an, dass die Stadt an einer „aktuellen Lösung“ arbeite, wie die Löschgruppe Fellinghausen in Zukunft adäquat untergebracht werden könne. Eine Bereisung aller neun Gerätehäuser habe nur für Fellinghausen dringenden Handlungsbedarf offenbart. Als erfreulich nannte er, dass das Eichener Werk der Thyssen-Krupp Steel AG am Weiterbestehen seiner Werkfeuerwehr festhalte. „Wir befinden uns da in ständigem Kontakt“, verriet er über die laufenden Absprachen zwischen Kommune als Träger des Feuerschutzes und der Werkleitung. bjö


Bilder

Kurzer Dienstweg: der neue stellvertretende Wehrführer Jens-Volker Hein und Bürgermeister Rudolf Biermann während der Sitzung.