Aktuelle Nachrichten


Kurzbeschreibung: LF 16 Ferndorf unterstützt Rettungsdienst nach Wanderersturz in vereistem Waldgebiet; Das Löschgruppenfahrzeug muss schließlich mit Hilfe von Traktor und Seilwinde samt Patient selbst vom Eis gezogen werden.

Ausführlich: „Die Jungs sind prima“, lautete am Samstagabend das Lob eines unterhalb des Kindelsbergs verunglückten Wanderers für seine Retter: Der Ferndorfer Feuerwehr gelang es mit viel Geschick, einen gestürzten Wanderer bei gefährlichem Eisschnee wieder auf sicheren Untergrund zu befördern – samt ihres eigenen Löschgruppenfahrzeuges, das auf dem spiegelglatten Waldweg nicht mehr vor und zurück konnte. Begonnen hatte die insgesamt rund dreistündige Rettungsaktion am frühen Abend mit einem Notruf aus dem Wald in Höhe der „Waldesruhe“ einige hundert Meter unterhalb des Aussichtsturmes Kindelsberg. Von dort war eine vierköpfige Wandergruppe zum Abstieg Richtung Ferndorftal aufgebrochen, als ein „Tourist“ aus dem Ruhrgebiet bei eisigem Untergrund unglücklich stürzte und sich den Fuß verletzte. Die Besatzung des alarmierten Rettungswagens aus Kredenbach beendete ihre Anfahrt vorerst auf halber Strecke zwischen Irlenhecken und Waldesruhe in Höhe der „Kreuzbank“. Zu heikel erschien dem Fahrer die Weiterfahrt entlang des vereisten Waldweges. Wertvolle Hilfe leistete daraufhin die Ferndorfer Feuerwehr, die mit ihrem schweren allradbetriebenen Löschgruppenfahrzeug samt Besatzung in den Wald eilte, um das Rettungspersonal zum Patienten zu bringen. Der wusste sich dadurch zwar bald in fachlich guten Händen, aber immer noch nicht auf sicherem Weg ins Krankenhaus: Auch für das Löschgruppenfahrzeug war die Weiterfahrt in Höhe der Unglücksstelle zu Ende. Das Glatteis auf dem steilen Kurvenstück an der Quelle „Waldesruhe“ machte eine Weiterfahrt ohne weitere Unterstützung unmöglich. Auch ein moderner Traktor, den Ferndorfs Löschgruppenführer Dirk Werthenbach in Richtung Einsatzstelle kommen ließ, musste auf halbem Weg seine Anfahrt wegen Glätte abbrechen. Werthenbachs „privater“ Fuhrpark brachte schließlich die Lösung. Der haubergserfahrene Gruppenführer holte seinen eigenen Deutz-Traktor, Baujahr 1963, mit dem er noch kürzlich mit Schneeketten im Wald unterwegs gewesen war. Der unkomfortable Oldtimer war es, mit dessen angehängter Seilwinde sich das Löschgruppenfahrzeug rund zwei Stunden nach dem Sturz des Patienten wieder zu bewegen begann. Der Verunfallte hatte es sich mittlerweile in der beheizten Mannschaftskabine des Löschfahrzeuges im Rahmen der Möglichkeiten „bequem“ gemacht und den geschwollenen Fuß hochgelegt. Bei allem Ernst der Lage blieb den Rettungskräften ungewollt viel Zeit, den Patienten mit Geschichten aus ihrem Berufsalltag bei erträglicher Verfassung zu halten. Die eigentliche technische Rettung gelang der Ferndorfer Feuerwehr mit Hilfe des Traktors vom „Chef“ in einer guten halben Stunde, in der sich das Feuerwehrfahrzeug in mehreren Etappen am Stahlseil der Winde in Richtung Kindelsberg-Parkplatz ziehen ließ. Eine dankbare Umarmung des Einsatzleiters war fällig, als der Verunglückte aus dem Ruhrgebiet erfuhr, dass der ungehinderte Weg ins Kredenbacher Krankenhaus um 20 Uhr 30 endlich beginnen konnte. Verkehrte Welt beim Verlassen der Einsatzstelle: Während der Rettungsdienst samt Patient im Löschfahrzeug das Krankenhaus ansteuerte, übernahmen die Feuerwehrkräfte auf dem Rückweg den im Wald stehen gelassenen Rettungswagen, um ihn sicher wieder ins eisfreie Tal zu steuern. Der unglücklich geendete Waldausflug des Duisburgers in die Siegerländer Winterlandschaft ging aber ohne Groll des Pechvogels zu Ende. Er versicherte noch auf dem Weg ins Krankenhaus: „Den Kindelsberg besuche ich aber trotzdem wieder!“ bjö


Bilder

Diese Seilwinde leistete wertvolle Dienste.
Der Patient gestattete sogar einen Einblick in den Innenraum des Löschgruppenfahrzeuges, indem der Rettungsdienst den verunglückten Wanderer über zwei Stunden betreute, während draußen die Rettungsaktion in vollem Gange war.
Beratung und Warten auf Hilfe vor dem festgefahrenen Löschgruppenfahrzeug