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Die Stadtfeuerwehr Kreuztal, vor allem die Mitglieder der Löschgruppe Eichen, trauern um Rainer Schlabach. Der Brandinspektor und Eichener Löschgruppenführer starb am Samstag, 20. Juli, plötzlich und unerwartet an einer schweren Erkrankung. Der völlig überraschende Tod des 40-jährigen Familienvaters reißt eine tiefe Lücke nicht nur in der Führungsebene der Stadtfeuerwehr Kreuztal, sondern auch in der Kameradschaft der Löschgruppe, der Rainer Schlabach seit 2006 als deren Löschgruppenführer vorstand. Seit 2008 war er zudem als stellvertretender Zugführer des Zuges III (Einheiten Eichen, Krombach und Littfeld) eingesetzt. 

Rainer Schlabach trat der Kreuztaler Feuerwehr im Jahr 1985 als Jugendfeuerwehrmann bei und wechselte als 17-Jähriger in die Reihen der Aktiven der Löschgruppe Eichen. Über viele Jahre erwarb er sich dort durch seine ausgeprägte Kameradschaftlichkeit, seine hohe Fachkompetenz und sein souveränes Auftreten das Vertrauen der Mannschaft, was dazu führte, dass er zum Nachfolger des vorherigen Löschgruppenführers Horst Klein ernannt wurde. Damit stand bis zu Rainers Tod eine Führungskraft der Löschgruppe vor, die Feuerwehrmann mit Leib und Seele war. Schon als Junge soll er übrigens davon geschwärmt haben, was vor wenigen Jahren mit dem Neubau des Eichener Feuerwehrgerätehauses Wirklichkeit wurde: die Feuerwehr gleichsam vor seiner eigenen Haustür zu haben. Seit dem Neubau auf "Flipses Wiese" musste Rainer für den Weg aus seiner Wohnung zum neuen Gerätehaus nur noch die Hauptstraße überqueren.

Die Kameraden schätzten Rainers offene Worte, seine ehrliche Art, sich für eine Sache überzeugt einzusetzen. Wenn er argumentierte, blieb er ganz der Sache verpflichtet und ein im besten Sinne streitbarer Zeitgenosse.

Zu Rainers letzten "offiziellen" Auftritten als Löschgruppenführer gehörte in diesem Jahr ein schöner Anlass: Im Februar nahm er die Schlüssel eines neuen Gerätewagens Logistik entgegen, der seit Anfang des Jahres bei der Löschgruppe Eichen stationiert ist.

Rainer Schlabach, beruflich als Handwerker unterwegs, konnte in den letzten Jahren auch in Nachbareinheiten als "Gastlöscher" einspringen, wenn er sich mit seinem Dienstfahrzeug in verschiedenen Kreuztaler Stadtteilen aufhielt, die Alarmierung vor Ort mitbekam und dann direkt zur Einsatzstelle fuhr. 

Auch jenseits des eigentlichen Feuerwehrdienstes "outete" sich Rainer als feuerwehr- und technikbegeistert: Er war Besitzer eines alten VW-Feuerwehrbusses des Typs T 1, womit er mit seiner Familie gern auf VW-Oldtimertreffen fuhr, aber auch in Festzügen zu sehen war: in Kreuztal beispielsweise aus Anlass des 125-jährigen Bestehens der Feuerwehreinheiten Kreuztal und Ferndorf im Jahr 2005.

Als nach der Krankenhauseinlieferung von Rainer Schlabach drei Tage vor seinem Tod die Schwere seiner akuten Erkrankung deutlich wurde, hatte die Löschgruppe Eichen am Donnerstagabend die Absage des von ihr für Samstag geplanten Sommernachtsfests entschieden. Sollte diese traditionelle Feier am Eichener Gerätehaus in den nächsten Jahren wieder stattfinden, liegt ein trauriger Schatten der Erinnerung darüber: Genau am Tag des so ausgefallenen Festes hat uns Rainer für immer verlassen. Wir sind alle sehr traurig und wünschen der Familie viel Kraft bei der Bewältigung des Verlustes, aber auch Daniel Schlabach als bislang stellvertretendem Löschgruppenführer in Eichen die Stärke und Besonnenheit, die Löschgruppe in Rainers Sinne bis auf weiteres weiterzuführen.

(Das Schwarzweißfoto stellte uns Roland Abel zur Verfügung.)

Björn Hadem im Namen der Stadtfeuerwehr Kreuztal 


Bilder

Foto: Löschgruppe Eichen
Dieses Foto entstand während des Festzuges zum 100-jährigen Bestehen dreier Kreuztaler Turnvereine im Jahr 1988 und zeigt Rainer Schlabach beim Ziehen eines selbstgebauten Modellfahrzeugs. Es zeigt seine frühe Leidenschaft für die Feuerwehr, aber auch sein handwerkliches Geschick. Foto: Roland Abel
Rainer Schlabach als Jugendfeuerwehrmann