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Am letzten Mai-Wochenende besuchte eine Abordnung der Löschgruppe Kreuztal-Kredenbach aus dem Siegerland in Nordrhein-Westfalen mit ihren Frauen unter Führung ihres Löschgruppenführers Friederich Wilhelm Preis und dem Leiter der Feuerwehr Kreuztal Berthold Braun wieder die Ortsfeuerwehr Hannover-Buchholz, Partnerfeuerwehr der Löschgruppe Kredenbach. .

Von der Buchholzer Ortsfeuerwehr wurde ein tolles Programm organisiert: Zunächst wurde am Samstag die Feuerwehr des Fliegerhorstes Wunstorf besichtigt. Nach einem Imbiss am Steinhuder Meer wurde der Stützpunkt Peine-Hildesheim des Feuerwehr-Flugdienstes des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen besucht.

Im Mittelpunkt am Abend stand das „erste hannoversche Rabenwerfen“auf dem Übungshof des Feuerwehrhauses unter Leitung des alten Rabenkönigs und stellvertretenden Löschgruppenführers Frank Münch. Der Holzvogel musste 670 Wurf und zahlreiche Treffer über sich ergehen lassen, ehe Frederik Setzer aus Kredenbach in der 18. Runde als Rabenkönig feststand. Seinen Gewinn, den Wurfeinsatz aller Teilnehmer, spendete er der Jugendfeuerwehr Buchholz. Der alte Rabenkönig Frank Münch stellte fest, dass es eines der längsten Rabenwerfen war, an das er sich erinnern kann. Im nächsten Jahr wird die Ortsfeuerwehr Buchholz in Kredenbach versuchen, den Rabenkönig wieder nach Hannover zu holen. Das Rabenwerfen ist eine parodistische Tradition seit den 1960er-Jahren aus dem Schützenwesen des nördlichen Siegerlandes. Dabei wird mit etwa 60 bis 80 Zentimeter langen „Brangen" (Holzknüppeln) auf einen Holzvogel geworfen, der auf einer sechs Meter hohen Stange befestigt ist. Rabenkönig ist, wer den Vogel oder Reste davon abwirft.

Die Buchholzer Feuerwehrkameraden erinnerten daran, dass das hannoversche Schützenwesen seinen Ursprung in dem Abschießen mit Armbrüsten eines bunten Holzpapageien hatte. Dieser war auf einer Stange befestigt. In einem Brief von Herzog Wilhelm dem Siegreichen an den Rat der Stadt Hannover 1468 beschwerte er sich über die entsprechenden „wehrsportlichen Übungen“ der Hannoveraner auf dem Gelände der geschleiften Burg Lauenrode in der Calenberger Neustadt. Armbrust und Gewehr waren damals Verteidigungswaffen zum Schutz der Stadt. Aus den sportlichen Übungswettkämpfen in Friedenszeiten ergab es sich, dass die besten Schützen mit Preisen und Auszeichnungen geehrt wurden.   

Das Schützenwesen selbst ist auch im Siegerland schon seit dem Ende des 15. Jahrhunderts Tradition. In Kredenbach organisiert die Löschgruppe Kredenbach seit ca. 40 Jahren regelmäßig das örtliche Rabenwerfen. Text und Fotos stellten Bernd Rotert, Berthold Braun und Andreas Ahrens (letzterer von der Ortsfeuerwehr Buchholz) zur Verfügung. / bjö


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