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Als zwei Kreuztaler Gesamtschülerinnen am Mittwochvormittag zu einem Stadtbummel aufbrachen, endete der vorerst im Aufzug an der verglasten Bahnüberführung zwischen Rathaus und dem Parkplatz Roonstraße. Es war das vierte Mal binnen zweier Wochen, dass der Löschzug Kreuztal im Stadtgebiet ausrücken musste, um im Aufzug eingesperrte Bürger aus ihrem "Gefängnis" zu befreien. In drei Fällen - wie beim jüngsten Vorfall - war es einer der beiden Aufzüge neben dem Rathaus, der während der Fahrt stoppte und die Insassen ratlos machte. Am Mittwoch drückten die beiden Mädchen auf einen der Klingelknöpfe auf dem Bedienfeld des Aufzugs - eine Alarmglocke ertönte, doch eine Verbindung zu einer Notrufzentrale per Sprecheinrichtung kam nicht zustande. So entschlossen sich die Schülerinnen, per Handy den Notruf zu wählen, um die Feuerwehr zu alarmieren.

Amtsleiterin als Retterin

Als der Löschzug Kreuztal eintraf, hatte bereits Kreuztals Ordnungsamtsleiterin Andrea Neumann von dem Zwischenfall Wind bekommen und zu Hilfe geeilt. Sie "rettete" die beiden Eingeschlossenen, indem sie einfach erneut den äußeren Aufzugsknopf drückte. Auch der stellvertretende Rathaus-Hausmeister Frank Arhelger war herbeigeeilt und wusste eine Erklärung, warum der Notruf über den Alarmknopf des Aufzugs nicht zustande gekommen war: Mindestens fünf Sekunden müssen Eingeschlossene die Taste gedrückt halten, bis sich die Leitung zu einer telefonischen Anlaufstelle aufbaut. Ein Hinweisschild mit genau dieser Information fehlte gestern allerdings, wurde aber noch am gleichen Vormittag von einem herbeigeeilten Aufzugsmonteur angebracht. Der kümmerte sich auch um die fahrtechnischen Tücken des Aufzugs, der offenbar dann und wann seine Fahrt abrupt beendete und mit erneutem Betätigen der Knöpfe sowie ein wenig Glück wieder zum Laufen kam. Die beiden Schülerinnen kamen glücklicherweise mit dem Schrecken davon und konnten ihren Spaziergang nach einer Viertelstunde unfreiwilligen Ausharrens fortsetzen.

Aufzugsbefreiung ist kein Notfall

Streng genommen gilt die Befreiung von Menschen, die bei bester Gesundheit in defekten Aufzügen steckengeblieben sind, nicht als Notfall für die Feuerwehr. Vielmehr haben Firmen, die per Vertrag für die Wartung der Aufzugsanlagen zuständig sind, für eine zeitnahe Befreiung der Fahrgäste zu sorgen. Daher kann die Stadt derlei Feuerwehreinsätze der zuständigen Firma in Rechnung stellen. Auf die zu befreienden Aufzugsbenutzer hingegen werden sicherlich keine Kosten zukommen: Sie haben Anspruch auf schnelle Hilfe. Kreuztals Feuerwehrchef Berthold Braun stellt klar: "Dringlichkeit hin oder her: Wenn wir bei Aufzugsbefreiungen zu Hilfe gerufen werden, sind wir so schnell wie möglich zur Stelle - für den Hilfesuchenden in jedem Fall unentgeltlich."  Text und Foto: bjö


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Der Alarmknopf muss minidestens fünf Sekunden gedrückt bleiben, damit sich eine Notrufleitung aufbaut.
LF 16 und MLF rückten zur TH 1 aus.