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Im Krankenhaus erlag eine Kreuztaler Seniorin ihren schweren Verletzungen, die sie sich am späten Freitagabend im Kreuztaler Bahnhof bei einer Kollision mit einem Rangierzug zugezogen hatte.  Die Frau wurde dabei zwischen Zug und Bahnsteigkante eingeklemmt (TH 2-Einsatz für den Löschzug Kreuztal). Eine Firma war mit Bau- und Rangierarbeiten beschäftigt, als kurz nach 23 Uhr die 72-jährige Seniorin von einem Waggon mit offener Ladefläche erfasst wurde. Die Kreuztalerin war als Flaschensammlerin bekannt und hatte offensichtlich in dieser Absicht das Gleis 3 betreten.

Trotz logistischer Meisterleistung der Feuerwehr über eine Stunde eingeklemmt

Die Patientin war daraufhin über eine Stunde in Bauch- und Brusthöhe zwischen Waggonkante und Bahnsteigkante eingeklemmt, der Oberkörper befand sich auf Bahnsteigniveau. Die technische Rettung der Patientin gestaltete sich äußert schwierig: Zum einen wurde der mit Gleissträngen beladene Waggon, der damit deutlich über 140 Tonnen wog, an einer Ecke mit hydraulischem Gerät ein wenig angehoben und zeitgleich  vom Bahnsteig aus mit anderer Technik zur Seite gedrückt. Damit war es nach einer Stunde möglich, die Patientin entlang des Waggons nach vorn herauszuziehen. Die Planung und Umsetzung der Rettung nahm Zeit in Anspruch, vor allem um sicher zu gehen, dass die Patientin bei der ersten Hebebewegung auch wirklich befreibar sein würde, da möglicherweise eine innere Wunde durch die Einquetschung dicht gehalten und durch die Entlastung geöffnet werden könnte. Das umfangreiche Equipment des Kreuztaler Rüstwagens, der während des Einsatzes von der Bahnhofseingangsseite versetzt wurde auf die Rückseite des Bahnhofs (Anfahrt über Hüttenstraße), kam in großem Umfang zum Einsatz: Büffelwinden, Rettungszylinder, Rettungsspreizer, Hebekissen und viel Material zum Sichern und Unterbauen. Die Bereitstellung von Einsatzmaterial über die Bahnhofsvorseite in der Anfangsphase des Einsatzes wurde zusätzlich erschwert dadurch, dass einer der beiden Aufzüge, die eine barrierefreie Passage zum mittleren Bahnsteig ermöglichen sollen, mal wieder defekt und damit auch für den Materialtransport nicht einsetzbar war (diese Aufzugsanlagen waren bereits mehrfacher Einsatzgrund für Personenbefreiungen bei steckengebliebenem Aufzug gewesen). Neben Rettungsdecken, in die die Patientin angesichts des eisigen Windes eingepackt wurde, sollten Strahler unter ihr mit aufsteigender Wärme zusätzlich ein Auskühlen verhindern.

Arbeiter musste betreut werden

Der Abtransport der Patientin konnte schließlich auch über die rückwärtige Bahnhofsseite erfolgen. Ein Arbeiter, der während des ursächlichen Rangiervorgangs auf dem Waggon gestanden hatte und die Kollision miterlebte, erlitt einen Schock und musste medizinisch und psychologisch betreut werden. Er hatte noch vor der Kollision eine Vollbremsung an den Lokführer weitergeleitet, die das Unglück aber nicht mehr verhindern konnte. Die durch Kreuztal verlaufenden Bahnlinien blieben während der Rettungsaktion für den Zugverkehr gesperrt.  Die Fotos stellte das Team von wirsiegen.de zur Verfügung.  bjö


Bilder

Foto: wirsiegen.de
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