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Kurzbeschreibung: 17.58 Uhr Brandmeldeanlage Tiefgarage Ziegeleifeld, Einsatz für den Löschzug Kreuztal. Der gibt als Rückmeldung bestätigtes Feuer durch und lässt auf Feuer 4 erhöhen. Nach Absprache mit dem anfahrenden Leiter der Feuerwehr erhöht die Leitstelle noch vor dessen Eintreffen auf Feuer 5. Im Einsatz neben Kreuztal: Die Einheiten Ferndorf, Kredenbach, Buschhütten, Fellinghausen, Osthelden und Eichen, der ELW 2 des Kreises, der Abrollcontainer Atemschutz des Kreises, der Löschzug Netphen mit einem zusätzlichen Be- und Entlüfter. Für den Grundschutz in den Gerätehäusern vor Ort waren Einsatzkräfte aus Ferndorf (ELW) und Krombach. Einsatzdauer: Knapp dreieinviertel Stunden. 

Ausführlich: Der Kreuztaler Feuerwehrchef Jan Kleine hatte sich seinen feinen Zwirn für den Besuch des Operettenkonzerts in Dreslers Park schon angezogen, als er am frühen Samstagabend im Zuge des Großalarms seine Einsatzuniform darüber streifen musste: In der Tiefgarage des Einkaufszentrums zwischen Ziegeleifeld und Marburger Straße war ein Brand ausgebrochen, der 70 Feuerwehrleute in einem über dreistündigen Einsatz beschäftigte. Die Erzählung, dass zwei Jugendliche in den Minuten vor dem Brandausbruch im Bereich der Tiefgarage gesehen worden seien, machte an der Einsatzstelle die Runde. Noch am gleichen Abend sicherte die Polizei Videos von Überwachungskameras in der Tiefgarage, auf denen die Personen zu sehen sein sollen.

Dass der Brand in der Tiefgarage zu einer großen Herausforderung für ein Großaufgebot an Einsatzkräften wurde, bestätigt Kreuztals Leiter der Feuerwehr Jan Kleine im Nachgang: „Die Hauptschwierigkeit ist die Größe der Einsatzstelle gewesen mit den verschiedenen Zugängen zum Gebäude und ins Einkaufzszentrum hinein – zudem der große Bereich, der im Untergeschoss verraucht war.“

Kurz vor 18 Uhr hatte die Leitstelle den Löschzug Kreuztal wegen einer Alarm schlagenden Brandmeldeanlage in der Tiefgarage ins Ziegeleifeld geschickt. Die Hoffnung auf einen schnell abzuarbeitenden Fehlalarm, wie er bei Brandmeldeanlagen allzu oft der Fall ist, bestätigte sich diesmal nicht: Dunkler Rauch quoll nicht nur aus der Ausfahrt der Tiefgarage, sondern auch aus mehreren Lüftungsschächten im weiteren Bereich der Einkaufspassage. Die Grillstube gleich neben der Zufahrt ließ die Feuerwehr unmittelbar räumen und sperrte den mit Glas überdachten Bereich des Einkaufszentrums komplett. Auch an der Marburger Straße verließen Gäste fluchtartig einen gastronomischen Betrieb, weil vor der Geschäftsfassade schwarzer Rauch aufstieg.

Zu tun hatte die Feuerwehr also reichlich: Einsatzkräfte tasteten sich unter Atemschutz in der Dunkelheit der verrauchten Tiefgarage zur Brandstelle vor. Ein auf dem Heck eines Pkw montiertes E-Bike stand in Flammen. Selbige hatten mittlerweile auch den Wagen selbst erfasst, dessen Vollbrand die Feuerwehr aber verhindern konnte. Derweil kontrollierten die Einsatzkräfte oberirdisch sämtliche Treppenräume des Zentrums auf mögliche Verrauchung. Von einer großflächigen Evakuierung der Wohneinheiten wie des Seniorenzentrums konnte die Feuerwehr glücklicherweise absehen.

Die vom gesamten Objekt zur Verfügung stehenden Feuerwehrpläne waren für die Verantwortlichen am Einsatzleitwagen Gold wert – so gelang es der Feuerwehr rasch, einen kompakten Überblick über die gefährdeten Bereiche zu bekommen. In der Tiefgarage waren angesichts des Feueralarms zwei Brandschutztore heruntergefahren; sie verhinderten eine komplette Ausbreitung des Rauchs auf der weitläufigen Parkplatzfläche.

Feuerwehrkräfte aus Ferndorf, Kredenbach, Buschhütten, Fellinghausen, Osthelden und Eichen unterstützten die Kreuztaler Kameraden an der Einsatzstelle, während der Einsatzleitwagen und die Atemschutzkomponente des Kreises bald wieder abdrehen konnten. Der Löschzug Netphen steuerte zudem ein Ent- und Belüftungsgerät bei, um mit insgesamt sieben Lüftern die Brandstelle rauchfrei zu bekommen.

Als die Kreuztaler Feuerwehr die Einsatzstelle am Samstagabend gegen 21.15 Uhr verließ, hofften mehrere Autofahrer vergeblich, ihre ebenfalls in der Tiefgarage abgestellten Fahrzeuge in Empfang nehmen zu dürfen: Die Polizei hat die Einsatzstelle bis mindestens Montag beschlagnahmt und hat dortige Ein- und Ausfahrten bis dahin untersagt. Kreuztals Feuerwehrchef Jan Kleine spricht indes allen betroffenen Fahrzeugbesitzern die Empfehlung aus, angesichts der Verrußung in der Tiefgarage ihr Auto anschließend „fachgerecht reinigen zu lassen“. bjö


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