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Wohnhausbrand Am Sonnenhang Eichen
12.01.2024
Kurzbeschreibung: 10.47 Feuer 4, 10.54 Uhr Nachalarmierung, wiederum später Erhöhung auf Feuer 5, Vollbrand eines Wohnhauses Am Sonnenhang in Eichen; zwei Bewohner brandverletzt ins Krankenhaus, ein Atemschutztrupp im Innenangriff mit einstürzender Treppe verunglückt. Die beiden Männer konnten aber eigenständig das Haus verlassen und kamen mit diversen Prellungen ins Krankenhaus. Im Einsatz: die Einheiten Eichen, Krombach, Littfeld, Kreuztal, Fellinghausen, Ferndorf, Kredenbach, Buschhütten (Versorgung), Dahlbruch (AGTs und Drohnengruppe), Geisweid (Drehleiter Dahlbruch und HLF Geisweid im Gerätehaus Kreuztal für Grundschutz Stadtgebiet Kreuztal vorgehalten), Kreiskomponenten ELW 2 und AB Atemschutz, Kreisbrandmeister, Stadtfeuerwehrarzt, LdF und Stellvertreter, diverse Rettungsmittel, darunter Organisatorischer Leiter Rettungsdienst, Rettungshubschrauber Christoph 25, Intensivmobil.
Ausführlich:
Ein Eichener Ehepaar verlor bei einem dramatischen Brand ihres Wohnhauses Am Sonnenhang am Freitagmorgen ihr Hab und Gut. Die 80-jährige Wohnungsinhaberin musste zudem mit schwersten Brandverletzungen per Intensivmobil in eine Spezialklinik nach Bochum gebracht werden. Der am Brandort gelandete Rettungshubschrauber, der einen schnelleren Transport ins Ruhrgebiet ermöglicht hätte, konnte witterungsbedingt diesen Flug nicht absolvieren. Der 85-jährige Ehemann kam mit weniger schweren Verletzungen davon und konnte das Siegener Jung-Stilling-Krankenhaus am Freitagabend schon wieder verlassen. Über die Brandursache hat die Polizei noch keine offizielle Mitteilung herausgegeben; vor Ort kursierten Erzählungen über einen in Brand geratenen Weihnachtsbaum.
Mayday eines Atemschutztrupps
Wie heftig das Feuer in dem Wohnhaus oberhalb des Eichener Freibads wütete, wurde deutlich, als ein Trupp im Innengriff und unter Atemschutz während der Löscharbeiten einen Notruf absetzte: Die beiden 33- und 42-jährigen Feuerwehrmänner, selbst erfahrene und besonnene Führungskräfte in der Stadtfeuerwehr, waren beim Versuch, im Obergeschoss des Hauses gegen die Flammen vorzugehen, mit der einstürzenden Holztreppe zum Obergeschoss in die Tiefe gestürzt. Die war offensichtlich schon so verbrannt, dass sie nach deren Ablöschen zwar betretbar war, aber offensichtlich keine Tragfähigkeit mehr aufwies. Die beiden Feuerwehrleute aus Kreuztal und Ferndorf erlitten diverse Prellungen, konnten sich aber selbstständig aus dem Brandhaus retten. Sie kamen zur Untersuchung ins Krankenhaus, durften selbiges aber ebenso am gleichen Tag wieder verlassen.
Zwei Etagen komplett verwüstet
Obwohl Feuerwehrkräfte aus Kreuztal, Siegen und Hilchenbach mit einem massiven Personalaufgebot von über 60 Frauen und Männern bis in den späten Nachmittag mit den Löscharbeiten beschäftigt waren, konnten sie nicht verhindern, dass Erd- und Dachgeschoss des Hauses von den Flammen zerstört wurden. Der Wohnraum im Untergeschoss litt unter Löschwasser und Brandruß und ist ebenfalls nicht mehr bewohnbar. Die Kripo hat die Brandstelle beschlagnahmt.
Zwei Drehleitern im Einsatz
Mit zwei Drehleitern bestand die mühevolle Kleinarbeit nach der heftigsten Phase der Löscharbeiten darin, die Pfannen des Daches komplett abzunehmen, um an die zahlreichen schwer zugänglichen Glutnester zu gelangen. Die Drohnen-Gruppe aus Dahlbruch unterstützte die Einsatzleitung mit Fotos von oben – vor allem solchen, die Wärmebilder über die Temperaturentwicklung im Dachbereich lieferten.
Zu den günstigen Umständen des ansonsten tragischen Freitags am sonst so ruhigen Sonnenhang gehörte die Tatsache, dass mit dem Eichener Freibad, das direkt an die Brandstelle angrenzt, reichlich Löschwasser zur Verfügung stand.
Bei Eintreffen Flammen aus dem Haus
Um 10.48 ging der Notruf über den heftigen Brand bei der Polizei ein. Als Feuerwehr und Streifenwagen eintrafen, schlugen bereits Flammen aus dem Dach des Hauses. Beide Bewohner waren zu diesem Zeitpunkt bereits aus dem Gebäude gelangt und wurden in einem gegenüberliegenden Wohnhaus erstversorgt. Laut Polizeibericht hatte ein Nachbar, der zufällig mit seinem Hund am Haus vorbeikam, der schwerer verletzten Frau beim Verlassen des Hauses geholfen. Den Schaden beziffert die Polizei auf deutlich über 250.000 Euro.
Nachlöscharbeiten am Abend
Nachdem die Feuerwehr die Brandstelle am späten Nachmittag verlassen hatte, geschah am Freitagabend um 19.34 Uhr das, womit sie angesichts der großen Mengen an Brandgut schon gerechnet hatte: Nachlöscharbeiten waren an der Brandruine fällig. Dabei galt es, auflodernde Glutnester abzulöschen.
Fast zeitgleich Gasalarm in Kreuztal
Wiederum drei Minuten später, um 19.37, setzte ein Gasalarm in der Fritz-Erler-Siedlung dem Einsatzstress der Kreuztaler Stadtfeuerwehr die Krone auf: Den vermeintlichen Geruch nach Gas in einer Wohnung im Eggersten Ring konnte die Feuerwehr jedoch nicht verifizieren und bald wieder den Heimweg antreten. Angesichts der fast zeitgleichen Alarmierungen am Abend rückte die Dahlbrucher Drehleiter zur Brandstelle nach Eichen aus, um dort bei den Nachlöscharbeiten zu unterstützen. bjö