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Der Grund für die „Gaskrise“ im Littfetal bleibt wohl ein buchstäblich ungelüftetes Geheimnis: Auch Spezialisten des Landesumweltamtes aus Essen sind der Frage, was die Ursache für einen zeitweisen Geruch nach Gas bzw. faulen Eiern ist, nicht auf die Spur gekommen. Am Freitag war ein Spezialfahrzeug des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) beim Feuerwehrgerätehaus Krombach vorgefahren, um mit modernster Technik Messungen der Umgebungsluft vorzunehmen. Innerhalb von fünf Tagen war die Feuerwehr zuvor viermal ausgerückt, weil Bürger einen starken Gasgeruch wahrgenommen hatten – mal an der Hagener Straße an den Ortsgrenzen von Krombach und Littfeld, mal im Bereich „Im Schloos“ inmitten von Littfeld, mal an der Krombacher Straße in Krombach. Westnetz als für diesen Bereich zuständiger Energieversorger hatte mit ausgiebigen Messungen ein Leck im eigenen Leitungssystem ausschließen können.

Gerüche sind schwer zu fassen 

„Gerüche sind immer sehr schwer zu fassen“, verriet vor Ort ein Umweltingenieur aus der vierköpfigen Experten-Mannschaft, die mit zwei Fahrzeugen aus dem Ruhrgebiet angereist war, um den Siegerländern die Ungewissheit zu nehmen, was ihnen seit Tagen so stinkt. Solch eine „diffuse Lage“ wie nun vor Ort sei zwar selten, komme aber vor. „Wir sind die Umweltfeuerwehr“, erklärte er die landläufige Bezeichnung der Einheit, die üblicherweise bei Großbränden gerufen wird, um eine etwaige Gefährdung durch austretende Brandgase zu bestimmen. Zu den Hoffnungsträgern, den Littfetalern mit Messergebnissen Klarheit über die ab und an „schwallartig“ auftretende unangenehme Brise zu verschaffen, gehörte in Krombach neben Mitarbeitern von Ordnungsamt, Feuerwehr und Bezirksregierung auch Kreisumweltamtsrat Andreas Jung. Bekannt seien die üblichen Gerüche der industriellen Anlieger aus dem Einzugsbereich Krombach und Littfeld – der von den gleich vielen Nasen „gemessene“ Geruch scheine aber keine von jenen zu sein. Was den Anwohnern aktuell mehrmals nicht nur stank, sondern auch Anlass zur Sorge gab, war der Geruch von Erdgas bzw. faulen Eiern – „diese Rückmeldung haben wir immer gehabt.“ Doch auch das LANUV-Team verließ am späten Freitagabend mit ihrem Lkw voller modernster Messtechnik das Littfetal ohne „positives“ Messergebnis: Um 22.30 Uhr rollte das Mobil ohne weitere Erkenntnisse wieder Richtung Ruhrgebiet. bjö


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