Aktuelle Nachrichten

Kurzbeschreibung: Erneute Meldung über Gas außerhalb Gebäude am frühen Dienstagabend an der Hagener Straße Ortseingang Littfeld. Einsatz für die LG Littfeld, LG Ferndorf, DL Kreuztal, Wechsellader Gefahrgut Siegen, B-Dienst. Wieder keine Erkenntnisse. Im weiteren Verlauf des Abends eine erneute Alarmierung mit dem gleichen Alarmstichwort, diesmal jedoch an der Hagener Straße weiter in Richtung Krombach, Einsatz für die Löschgruppe Krombach, die Drehleiter Kreuztal, den Gerätewagen Gefahrgut Kreuztal nebst Personal (MLF Kredenbach) samt B-Dienst. Wieder ohne Erkenntnis.  

Ausführlich: Den Littfeldern und Krombachern stinkt es in den letzten Tagen des öfteren – doch sie wissen nicht, warum. Und das so sehr, dass die Feuerwehr innerhalb von zwei Tagen dreimal ausrücken müsste, weil besorgte Bürger wegen Gasgeruchs den Notruf gewählt hatten. Allzu sensible Zeitgenossen? Mitnichten: „Wir haben ja selbst was gerochen“, bestätigt Kreuztals stv. Feuerwehrchef Thorsten Schreiber, der mit seiner Einsatzmannschaft dreimal achselzuckend vor einem Geruch kapitulieren musste, der sich so schnell wieder verflüchtigt hatte, wie er dann und wann schwallartig auch wieder auftauchte. All das spielte sich bislang in Krombach und Littfeld ab; die Notrufe bezogen sich auf Bereiche an der Hagener Straße in Höhe der Ortsgrenzen, reichte bisweilen aber auch bis zur Straße „Im Schloos“ in Littfeld.

Dreimal rückten die örtlichen Einsatzkräfte nebst Spezialisten aus dem Ferndorftal bzw. Siegen an, ausgerüstet mit Atemschutz, Messgeräten und auf Hochtouren schnüffelnden Riechorganen. Beim ersten Einsatz ließen sie vorsorglich sogar eine Firma und naheliegende Wohnhäuser evakuieren.

Geruch nach faulen Eiern

„Es hat wohl nach faulen Eiern gerochen, das kann aber 1000 Ursachen haben“, sagt Ingo Dirlenbach, Führer des Kreuztaler ABC-Zugs, der für Einsätze mit gefährlichen Stoffen besonders geschult ist. Faule Eier – nach denen riecht zumindest das „Odoriermittel“, mit dem das haushaltsübliche Gas versehen ist, um es überhaupt wahrnehmbar zu machen. Die Betreiberfirma „Westnetz“ fuhr in den letzten Tagen mehrmals im Littfetal vor, um mit Gasspür- und Gasmessgeräten etwaige Leitungsleckagen zu überprüfen. Am Mittwochnachmittag bestätigte Westnetz-Pressesprecher Patrick Plate vom Regionalzentrum Sieg dann: „Von uns ist es nicht, das können wir ausschließen.“ Das Versorgungssystem im näheren Einzugsbereich der Hagener Straße samt Umgebung sei „mittlerweile die häufigst überprüfte Gasleitung der letzten Tage“. Westnetz-Mitarbeiter unterstützten nach eigenen Angaben das Bauamt bei der Suche nach einem möglichen Verursacher. Auch in Kanalschächten und Kellerräumen fanden Messungen statt, zudem in der Baustelle des neu entstehenden Kreisels an der B 517 – allesamt jedoch mit negativem Ergebnis. „Das ist schon ungewöhnlich“, bestätigte Patrick Plate die Hartnäckigkeit, mit der sich die Ursache der Geruchsbelästigung bislang nicht hat finden lassen.  

Auch Firma ging auf Spurensuche

Naheliegend, dass auch die Verantwortlichen des in der Krombacher Straße beheimateten Entsorgungsunternehmens Lindenschmidt Umweltservice auf dem eigenen Gelände auf Suche gingen. „Wir haben am Montagabend den Gasgeruch ebenfalls in unseren Büros wahrgenommen“, bestätigte Geschäftsführer Volker Lindenschmidt; „dieser war so eindeutig, dass wir unsere Anlagentechnik, die mit Gas betrieben wird, überprüft haben.“ Vorsorglich kontrollierten die Mitarbeiter außerdem sämtliche Abluftanlagen. Volker Lindenschmidt: „Unsere technische Leitung und ich sind noch nachts über die Dächer geturnt, um die Anlagen zu kontrollieren bzw. zu messen.“ Auffällig erscheint, dass alle drei Notrufe in den Nachmittags- bzw. Abendstunden einliefen. Abends finde, so Volker Lindenschmidt, in seinem Betrieb keine Abfallbehandlung mehr statt. Auch das „schwallweise“ Auftreten des Geruchs stellt Feuerwehr wie Anlieger vor ein Rätsel.

Bis auf Weiteres bleibt es im Littfetal wohl bei Spekulationen, was den Kreuztalern im nördlichen Stadtgebiet die herbstliche Abendluft verpestet. Tief durchatmen können sie aber dennoch: Gesundheitliche Beschwerden ruft der Geruch offenbar nicht hervor.  bjö   


Bilder