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Das „große Besteck“ zum Abriss der Kreuztaler Stadthalle ist aufgefahren: Seit Dienstagvormittag leistet der Greifer eines 35 Tonnen schweren Baggers ganze Arbeit, um die Brandruine von Schutt und Trümmern zu befreien – was am Ende stehenbleiben kann und was nicht, ist nach wie vor offen.

Es dauerte nicht lang, bis der Bagger die gläserne Außenfassade des Rohbaus „Bürgerforum“ geknackt hatte: Das Verbundglas splitterte, blieb aber im Stück erhalten und wurde vom „grünen Monster“ behutsam beiseitegelegt. Die Brandsanierer hatten es angesichts der Temperaturen doppelt schwer: Die erste Ladung Dämm-Material, die der Greifer ins Freie beförderte, lag in der prallen Sonne. Trotz kaum zu ertragender Temperaturen trugen die Arbeitskräfte weiße Schutzanzüge, Kopfbedeckung und Handschuhe. Daniel Berkenkopf, Einsatzleiter der Firma Polygonvatro, nahm Rücksicht auf die extremen Umstände des Tages – jede Stunde verordnete er eine Trinkpause.
Jenseits rein baulicher Fragen muss sich die Stadt Kreuztal für die vielseitige wie noble Kultur-Spielzeit überlegen, wie sie sich mittelfristig aufstellen will: „Die Reise kann nur dahin gehen, dass wir ein Übergangskonzept für ,Kreuztal Kultur’ entwickeln müssen“, sagt Kulturausschuss-Vorsitzender Jochen Schreiber (SPD). Er könne sich vorstellen, zunächst eine Programmfolge zu etablieren, die „kleiner und feiner“ sei. Und er denkt über Veranstaltungsorte nach, „wo wir bis jetzt noch nicht gewesen sind“.

Klar ist ihm zudem, dass alle Kreuztaler Kulturliebhaber nun einen langen Atem brauchen – auch die Mandatsträger – bis ein Wiederaufbau beginnen kann: „Es hat keinen Zweck, dass die Politik Druck auf die Verwaltung aufbaut. Gefragt sind nun Geduld und Kreativität.“
Am 16. Mai war die Kreuztaler Stadthalle im Zuge von Dacharbeiten in Flammen aufgegangen. Die Blechabdeckungen sorgten dafür, dass sich das Feuer trotz intensiven Löscheinsatzes rasch auf die gesamte Holzkonstruktion ausbreiten konnte. Die Stadthalle befand sich im Umbau zu einem „Bürgerforum“ mit einem Anbau, der den Altbestand, die eigentliche Stadthalle aus dem Jahr 1990, umrahmen sollte. bjö

 


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