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Kurzbeschreibung: Der Kreisfeuerwehrverband Siegen-Wittgenstein hat den Kreuztaler Ehrenstadtbrandinspektor Berthold Braun in seiner  Mitgliederversammlung in der Otto-Flick-Halle zum Ehrenmitglied ernannt. Außerdem erhielt er die Ehrennadel in Gold mit Kranz für seine besonderen Verdienste um die Feuerwehr: Der Kredenbacher, der 18 Jahre lang Leiter der Kreuztaler Stadtfeuerwehr war, arbeitete viele Jahre mit im Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes mit. Die Küchenmannschaft sowie weitere Helfer der Stadtfeuerwehr Kreuztal fungierten als Gastgeber der Delegierten und Mitglieder aller Feuerwehren des Kreises Siegen-Wittgenstein bei deren Zusammenkunft in Kreuztal. 

Ausführlich: „Es wird in den kommenden Jahren mehr denn je erforderlich sein, einen starken Kreisfeuerwehrverband zu haben.“ Wie ein mahnender Appell an die nachfolgende Generation wirkten die Worte von Bernd Schneider am Samstagnachmittag auf der Mitgliederversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes (KFV) Siegen-Wittgenstein. Soeben hatte ihn der Freudenberger Feuerwehrchef Rainald Thiemann in der Funktion des Verbandsvorsitzenden nach einstimmigem Delegiertenbeschluss abgelöst, als der nach wie vor als Kreisbrandmeister amtierende Bernd Schneider in seinen Abschiedsworten prognostizierte: „Die Diskussionen mit der Politik und den Entscheidungsträgern werden nicht einfacher. Man wird mehr und mehr versuchen, Aufgaben, die eigentlich behördlich zu erledigen sind, auf die Schultern der Verbände zu packen.“

Schneider über 17 Jahre Vorsitzender

Über 17 Jahre lang hat Bernd Schneider den hiesigen Verband geführt, gehörte dem Vorstand 23 Jahre an und hatte bereits im letzten Jahr angekündigt, seinen Vorsitz nun abgeben zu wollen. Er bescheinigte sich selbst eine gemischte Bilanz und verglich den KFV mit einem Dampfer, der „manchmal sehr schwerfällig“ sei. „Vieles habe ich versucht und angestoßen; vieles ist aber auch zunächst gescheitert.“ Er gab zu bedenken: „Wenn ihr die Feuerwehr zukunftsfähig machen wollt, müsst ihr alte Zöpfe abschneiden und neue Wege gehen.“ Immerhin sei es ihm gelungen, gemeinsam mit Geschäftsführer Daniel Heinelt den Kassenbestand des Verbands „deutlich zu vervierfachen und viel Sicherheit in die Finanzen des KFV zu bringen“.

Massive Kritik am Deutschen Feuerwehrverband

Bernd Schneider nutzte die Gelegenheit seines Abschieds als Vorsitzender zudem, seine massive Kritik am Deutschen Feuerwehrverband zu untermauern. Der habe mit einer „widerwärtigen Intrigenkampagne seiner Vizepräsidenten“ für den Rücktritt des Präsidenten Hartmut Ziebs gesorgt, der am Samstag in Kreuztal zugegen war. Der heutige Deutsche Feuerwehrverband „ist und bleibt ein verknöcherter, in sich ruhender, sich nicht verändern wollender Verein, wofür es sich absolut nicht lohnt, auch nur noch eine Nervenzelle zu verwenden“. Bewegt habe sich dort seit 2019 nichts. Nicht unerwähnt ließ Bernd Schneider als Teil seiner eigenen Verbandsbiografie außerdem die Insolvenz des Landesfeuerwehrverbandes NRW im Jahr 2009, der die Gründung des Verbands der Feuerwehren (VdF) NRW folgte. Dessen stellvertretender Vorsitzender ist Bernd Schneider nach wie vor, was den Feuerwehren im Kreis Siegen-Wittgenstein bislang eine optimale Versorgung mit aktuellen Informationen von höherer Verbandsebene garantierte.

"Das System funktioniert weiter"

 „Es ist nicht zusammengebrochen, das System funktioniert weiter“, umschrieb Bernd Schneider nach zweijähriger Coronakrise andererseits die personell erfreuliche Tendenz in den Feuerwehren des Kreises. Kreisjugendfeuerwehrwart Marco Wirtz hatte zuvor berichtet, dass sich die Riege der Jugendfeuerwehrleute im Kreis im letzten Jahr sogar um 114 Personen vergrößert habe. Kreiskinderfeuerwehrwartin Christine Domnick bestätigte diesen Aufwärtstrend auch in ihrem Bereich: Der Zahl von 721 Kindern im Jahr 2021 stünden 764 Kinder zu Beginn des Jahres 2022 gegenüber, die „begeisterte Mitglieder unserer Blaulichtfamilie sind. So kann es jetzt sehr gerne weitergehen.“  

"Richtig große Fußstapfen"

„Das sind schon richtig große Fußstapfen, die du da vorgibst“, umschrieb Rainald Thiemann das Erbe seines Vorgängers als Vorsitzender des KFV. Bernd Schneider sprach er ebenso die Ehrenmitgliedschaft im Kreisfeuerwehrverband zu wie dem ehemaligen Leiter der Kreuztaler Feuerwehr Berthold Braun für seine langjährige Vorstandsarbeit. Beide erhielten zudem die Ehrennadel in Gold mit Kranz für die langjährigen Verdienste um die Feuerwehr. Schließlich erhielt Bernd Schneider die Sonderauszeichnung für ein halbes Jahrhundert Mitgliedschaft in der Feuerwehr. Eine weitere Personalie ergab sich aus Rainald Thiemanns Wahl zum Vorsitzenden: Marc-André Amos aus Bad Laasphe ist als weiterer stellvertretender Verbandsvorsitzender an der Seite von Klaus Langenberg aus Bad Berleburg nachgerückt. bjö


Bilder

Kreuztals Ehrenstadtbrandmeister Berthold Braun (links) und Kreisbrandmeister Bernd Schneider (daneben) sind fortan Ehrenmitglieder des Kreisfeuerwehrverbands Siegen-Wittgenstein. Ihnen gratulierten Rainald Thiemann (rechts) und Klaus Langenberg.
Hoher Besuch in Kreuztal: Bezirksbrandmeister Uwe Wiedenbeck (Zweiter von rechts) im Kreis von Kreuztals Feuerwehrchef Jan Kleine, seinem Vorgänger Berthold Braun sowie Stellvertreter Thorsten Schreiber.
Ehrenstadtbrandmeister Horst Reh und der ehemalige Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes Hartmut Ziebs.
Die neue und alte Spitze des Kreisfeuerwehrverbands: Bernd Schneider (Zweiter von links) ging von Bord, Rainald Thiemann (rechts daneben) hat das Amt des Vorsitzenden übernommen. Weiterhin Stellvertreter ist Klaus Langenberg (rechts), Marc-André Amos (links) ist als weiterer Stellvertreter nachgerückt.
Ehrenmitglied und Bonverkäufer: Berthold Braun an der Seite von Frieder Preis.