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Herbert Dürr freut sich nicht wirklich auf seinen 67. Geburtstag am 24. Mai – dann ist nämlich Schluss mit dem aktiven Dienst in der Feuerwehr, zumindest an vorderster Feuerfront. Der derzeit älteste Feuerwehrmann in der Einsatzabteilung der Stadtfeuerwehr ist der Ostheldener Unterbrandmeister, der sich noch so gar nicht an den Gedanken gewöhnen kann, dass er seinen digitalen Meldeempfänger in wenigen Tagen nicht mehr tragen wird, weil das Gesetz es so vorschreibt: Mit 67 ist als aktiver Feuerwehrkamerad endgültig Schluss – und das, obwohl er sich topfit fühlt. Wenn nachts der Alarm bei Dürrs erklang, schreckte Ehefrau Rita gleich mit aus dem Schlaf: „Meine Frau guckte dann auf den Melder und sagte, wo es hingeht, während ich in die Hose sprang.“

Es dürften Tränen fließen

Er ahnt schon jetzt, dass bei seiner Verabschiedung aus dem aktiven Dienst einen Tag nach seinem Geburtstag womöglich Tränen fließen werden, denn: „Die Feuerwehr ist mein zweites Zuhause – schon immer gewesen.“ Das übrigens unabhängig von der Einheit: Ein Krombacher Bekannte hatte den gebürtigen Ferndorfer 1984 in die Feuerwehr gelockt; in Kredenbach, wo er viele Jahre wohnte, fühlte er sich in Feuerwehrkreisen ebenso wohl wie im Löschzug Kreuztal, wenn er von seiner Arbeitsstelle in der Innenstadt aus Einsätze mitfuhr. Bei der Löschgruppe Osthelden, der Einheit seines jetzigen Wohnorts, endet nun seine Feuerwehrkarriere, wobei – nicht ganz: „Das Loch Feuer stopfen kannst du nur, indem du in der Wehr bleibst und die Kameraden unterstützt“, sagt er und deutet an, dass er in jedem Fall Mitglied der Unterstützungseinheit werden wird. Darin kann er jenseits von Einsätzen den Aktiven helfen, wo Hilfe gebraucht wird – ob bei der Fahrzeugpflege oder beim Kaffeekochen nach langen Einsätzen. „Hebbe Dü“, wie ihn Feuerwehrkameraden nennen, verbindet mit der Feuerwehr viele Freundschaften, die er weiter pflegen will. Das geht zum Glück auch jenseits jeglicher Altersgrenze. bjö


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