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Löschgruppe Krombach bezieht neues Gerätehaus
05.02.2022
.Auf halbem Fußmarsch zwischen altem und neuem Feuerwehrgerätehaus legten die Frauen und Männer der Löschgruppe Krombach am Samstagmittag bei Friedrich Groos einen Zwischenstopp ein. Der 85-Jährige salutierte vor seinem Haus in historischer Einsatzuniform und rief ihnen zu: „Ich weiß, was jetzt in euch vorgeht: Ich habe das vor 62 Jahren mitgemacht – 1960 als junger Gerätewart.“ Der Feuerwehrveteran erinnerte an den Tag, als der Löschzug Krombach aus seinem damaligen Domizil in der Ortsmitte – heute ein Fernsehgeschäft – zog. Das hatte sich die Wehr bis dato mit dem pferdegezogenen Leichenwagen und dem Gemeindebüro geteilt.
Eroberung des Paradieses mit Fußmarsch
Nun hat auch die bis Samstag aktuelle Unterkunft im Untergeschoss der Krombachhalle ausgedient. Zu den Lautsprecher-Klängen von „Conquest of Paradise“ zog die Krombacher Feuerwehr in ihr neues Gerätehaus an der Hagener Straße um – mit dabei nicht nur die drei Einsatzfahrzeuge, sondern auch die historische Handdruckspritze, die fortan als Blickfang auf gepflastertem Untergrund im Eingangsbereich des neuen Feuerwehrhauses steht.
Unter besonderen Umständen
So lästig es auch sein mochte: „Coronakonform“ hatte der Umzug abzulaufen – mit komplett durchgetesteten Beteiligten, die ihre Abstände einhielten und sich in zuvor eingeteilten Gruppen in das neue Gerätehaus einweisen ließen. Einheitsführer Marc Einzmann hofft, dass die Feuerwehr ihr neues Zuhause am 1. Mai der Öffentlichkeit präsentieren kann.
Mit besten Voraussetzungen
Wichtig ist der 36-köpfigen Mannschaft, dass sich die Bedingungen nun entscheidend verbessert haben: Das alte und beengte Gerätehaus erfüllte mitnichten die aktuellen Sicherheitsanforderungen; die Zu- und Abfahrt in unmittelbarer Nähe zum Kindergarten erwies sich als hindernisreich und gefährlich. „Das, was hier steht, ist schon eine runde Sache“, rief der stellvertretende Feuerwehrchef Thorsten Schreiber, der selbst jahrzehntelang Krombacher Löschgruppenführer war, den Frauen und Männern auf dem Vorplatz des neuen Gerätehauses zu.
Eine Geduldsprobe geht zu Ende
Im Jahr 2017 hätten die ersten Planungsgespräche für einen Neubau stattgefunden, erinnert er sich an den langen Weg durch behördliche Vorgaben: Rasch hatte sich Bürgermeister Walter Kiß mit der Familie Schadeberg darauf geeinigt, dass mit „Terre Immobilien“ die der örtlichen Brauerei nahestehende Immobiliengesellschaft als Bauherr fungieren und das Gerätehaus an die Kommune verpachten würde. Doch sowohl ein Lärmschutzgutachten als auch die Existenz des Ameisenbläulings als geschützte Schmetterlingsart auf dem Baugrundstück „Lange Wiese“ am östlichen Ende Krombachs verzögerten die Entstehung des neuen Gerätehauses um viele Monate; die Lärmproblematik hatte gar zur Folge, dass Architekt Peter Bosch den Neubau in der Planung um 90 Grad drehen musste. „Das Gebäude ist jetzt sein eigener Schallschutz“, erklärt Thorsten Schreiber, der sich am Samstag gemeinsam mit Ehrenstadtbrandinspektor Berthold Braun vor Ort über das Ende einer langen Geduldsprobe freute.
Mit Sicherheit und Komfort
Die neue Krombacher Feuerwehrunterkunft entspricht modernsten Standards: Die Schließanlage ist chipgesteuert, Feuer- und Einbruchsalarme im Gebäude laufen auf den Handys verantwortlicher Führungskräfte auf. Der für 60 Personen ausgelegte Schulungsraum mit eigener Lüftungsanlage ist nicht nur funktional, sondern mit einer Sofaecke auf eigene Kosten sogar ein Ort zum „Runterkommen“.
Säuglinge sind willkommen
Geschlechter- und Schwarzweißtrennung (Einsatzausrüstung und Privates werden separat untergebracht) sind ebenso selbstverständlich wie ein Aufzug als barrierefreier Zugang zum Obergeschoss mit Küche, Besprechungs- und Schulungsräumen. Auch an junge Feuerwehreltern, die zum Übungsdienst mal den Sprössling mitbringen möchten, ist gedacht: Das Krombacher Gerätehaus verfügt sogar über einen eigenen Wickeltisch. bjö