Aktuelle Nachrichten

"Für mich ist im Moment schlimm, nicht reinzudürfen und zu gucken, was man noch rausholen kann.“ Hausbesitzerin Sandra Dickel und ihre Familie stehen am Sonntagnachmittag fassungslos vor einer Gitterabsperrung, die ihnen den Zutritt zu dem verwehrt, was 24 Stunden vorher noch ihr Zuhause war. „Die Ungewissheit frisst einen auf“, erklärt Partner Carsten Konka, was ihm beim Anblick der Brandruine Am Alten Heck am meisten quält – er hat keine Erklärung dafür, was einen Tag zuvor gegen 16.15 Uhr den Brand ausgelöst haben könnte, der sechs Personen obdachlos gemacht hat. „Da stecken viel Arbeit und Erinnerungen an meine Mutter drin“, beschreibt Sandra Dickel, was sie mit dem Fachwerkhaus verbindet, das aus dem 17. Jahrhundert stammt und damit zu den ältesten Bauten in Krombach gehört. Der Dachstuhl ist komplett niedergebrannt; wie viel darunter von Flammen und Löschwasser zerstört wurde, weiß sie noch nicht – Einsturzgefahr und noch anstehende Ermittlungen der Polizei machen ein Betreten vorerst unmöglich. Ein kleiner Lichtblick am Sonntagnachmittag, als die Familie bei ihren Nachbarn Sonja und Daniel Binsack ihre beiden Hunde Maja und Luna wieder in Empfang nehmen kann – sie konnten sich ebenso noch rechtzeitig aus dem brennenden Haus retten wie die zwei Katzen, die als Freigänger zunächst in einer Notunterkunft ihren Schrecken verarbeiten sollen.

Brandopfer kommen bei Bekannten in Ferndorf unter

Als klar war, dass für sechs Menschen eine Rückkehr in ihre eigenen vier Wände nach dem Löscheinsatz undenkbar war, bot der Ferndorfer Patrick Arnold mit seiner Partnerin Sabrina Rüttger der obdachlos gewordenen Familie ein vorübergehendes Quartier in der eigenen Wohnung an: „Ob wir helfen sollten, war für uns überhaupt keine Diskussion – Platz ist in der kleinsten Hütte.“ Außerdem hat er über die sozialen Medien eine Hilfsaktion ins Leben gerufen, die am Sonntag bereits auf große Resonanz stieß. „Sagenhaft, so etwas – so viel Dank kann man gar nicht ausdrücken“, kommentiert Carsten Konka die Bereitschaft vieler Siegerländer, mit Kleidung, Gebrauchsgegenständen und Lebensmitteln zu helfen. Unter ist Patrick Arnold für weitere Spendenanfragen ebenso offen wie über seine Telefonnummer 0170 440 4802.  bjö

 


Bilder

Als die Löschgruppe Krombach am Sonntagnachmittag die Brandstelle erneut kontrollierte, trafen die Einsatzkrfäte auf die obdachlos gewordene Familie.
Ihre Hunde Luna und Maja konnte die durch den Brand obdachlos gewordene Familie am Sonntagnachmittag von den Nachbarn in Empfang nehmen. Im Hintergrund der Ferndorfer Patrick Arnold, der die sechs Personen in seiner Wohnung in Ferndorf übergangsweise aufnahm.