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Kurzbeschreibung: Um 16.17 Uhr Feuer 4 für die Einheiten Eichen und Krombach sowie Drehleiter Kreuztal zu einem gemeldeten Dachstuhlbrand "Am Alten Heck"; um 16.43 Uhr Nachforderung der Einheiten Littfeld und Kreuztal, nachfolgend die Drehleiter Geisweid. Nach Durchzündung des Feuers durch die Dachhaut Totalverlust eines Fachwerkhauses aus dem 17. Jahrhundert. 

Ausführlich: Dramatische Minuten, die sich am Samstagnachmittag gegen 16.15 Uhr in der Krombacher Ortsmitte am Beginn der Straße „Am Alten Heck“ gleich über dem Verkehrskreisel an der Olper Straße abspielten, als fünf Personen und vier Tiere ihre Bleibe verloren: Während ein 23-jähriger von den Nachbarn auf ein beginnendes Feuer im Dachstuhl des von ihm und vier weiteren Personen bewohnten Fachwerkhauses hingewiesen wurde, kam gerade sein Ziehvater mit dem Auto vorbei, um ihn für andere Aktivitäten abzuholen. Der rannte beim Anblick des beginnenden Brandes noch ins Haus und versuchte, die ebenfalls im Haus wohnenden Vierbeiner vor den Flammen zu retten. Zumindest diese Aktion gelang: Zwei Katzen und zwei Hunde schafften es rechtzeitig, der Flammenhölle zu entfliehen. Ein Großeinsatz der schnell vor Ort befindlichen Feuerwehr lief an, als noch nicht klar war, dass das Haus nicht mehr zu retten sein würde. Als sie vom Hausherrn erfuhren, dass sich noch mehrere Gasflaschen im Gebäude befanden, brachen die Einsatzkräfte aus Eichen und Krombach nebst Kreuztaler Drehleiter den gestarteten Innenangriff ab und bauten außerhalb des anfangs nur qualmenden Hauses einen Löschangriff mit mehreren Rohren auf, darunter auch über die Drehleiter und einen Dachmonitor (Wasserwerfer).

Fognails angefordert

Als Kreuztals stellvertretender Wehrführer Thorsten Schreiber die Löschgruppe Littfeld sowie weitere Kräfte aus Kreuztal nachforderte, die mit „Fognails“ Spezial-Löschwerkzeug mitbringen sollten, um Löschnägel in das Dach zu schlagen, stand noch nicht fest, dass das im Dachgeschoss wütende Feuer Minuten später durch die Dachhaut durchzünden würde - die Flammen schlugen daraufhin meterhoch in den Himmel. Auch die zusätzlich nachgeforderte Drehleiter aus Geisweid, die von der Rückseite den Brand bekämpfte, konnte einen Totalverlust des Hauses nicht verhindern.

Gasflasche zerbarst im Feuer

Wie klug die Entscheidung war, nur noch von außen zu löschen, offenbarte sich, als sich im Dachstuhl eine Explosion ereignete und offenbar eine der erwähnten Gasflaschen zerbarst. Helfer des ehrenamtlichen Deutschen Roten Kreuzes und des Rettungsdienstes kümmerten sich gemeinsam mit Kreuztals Feuerwehrarzt Wolfram Krämer um vier Hausbewohner, die sie vor Ort medizinisch versorgten, aber nicht mit ins Krankenhause nehmen mussten.   

Glutnester und Stromausfall 

Das Fachwerkhaus mit dem Hausnamen „Langebachs“ stammt aus der Zeit vor 1700, gehört damit zu den ältesten Bauwerken in Krombach und dürfte nunmehr abrissreif sein. Archivunterlagen belegen, dass es vor 100 Jahren dem einstigen Krombacher Feuerwehrchef Friedrich Schneider gehörte. Der ausgebrannte Giebel der Brandruine wölbt sich seit dem Feuer gefährlich Richtung Nebenstraße Oberseifen, dessen Durchfahrt die Feuerwehr bis auf weiteres abgesperrt hat. Die Ortsdurchfahrt Krombach samt Kreisel blieb bis rund 19 Uhr für den Verkehr voll gesperrt. Die Feuerwehr mit insgesamt 60 Kräften war bis zur Dunkelheit damit beschäftigt, über die Drehleitern Glutnester im Dachstuhl zu ersticken. Währenddessen bemühte sich der Netzbetreiber darum, aus dem Hubsteigerwagen die defekte Stromversorgung der Nachbarhaushalte wieder notdürftig herzustellen. Über eine mögliche Brandursache konnte am Samstag vor Ort noch niemand eine Aussage treffen. Die Einheit Buschhütten rückte am frühen Abend zur Einsatzstelle aus, um die Wehrleute vor Ort mit einem kleinen Imbiss zu stärken. 

Tieflader steckte fest

Während die Polizei die Einsatzstelle schon weiträumig für den Verkehr abgeriegelt hatte, steckte der Lkw-Fahrer Frank Daub mit seinem Tieflader aus Netphen kurz vor der Einsatzstelle manövrierunfähig fest, weil kein Platz zum Wenden vorhanden war. Ihn versorgte kurzerhand die Krombacherin Marion Bosch mit einem Abendbrot, das sie ihm in die Fahrerkabine hineinreichte. Wenige Minuten später geleitete Krombachs Feuerwehr-Einheitsführer Marc Einzmann das Gespann höchstpersönlich an der mittlerweile passierbaren Einsatzstelle vorbei: Immerhin stellte sich heraus, dass der Tieflager einen Bagger aufgeladen hatte, der in der kommenden Woche die Fertigstellung des neuen Krombacher Feuerwehrgerätehauses voranbringen soll. bjö

 


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