Aktuelle Nachrichten

„Die Ankunft der jungen Dame war schon ganz großes Kino, wie ihr das inszeniert habt“, erinnerte Kreuztals Bürgermeister Walter Kiß an den 22. November letzten Jahres, als die neue Drehleiter beim Gerätehaus Leystraße um die Ecke fuhr – eskortiert von weiteren Fahrzeugen und empfangen von einem feierlichen Spalier auf dem Hof der Kreuztaler Feuerwache. Am Samstag übergab der Bürgermeister das neue Hubrettungsfahrzeug offiziell an die Stadtfeuerwehr Kreuztal; einige Einsätze hat die Drehleiter seit ihrer Ankunft allerdings schon absolviert. Das MAN-Fahrgestell kostete die Kommune 127.000 Euro, der Aufbau von Magirus 465.000 Euro. 26.500 Euro wurden in die Beladung der DLA(K) 23/12 investiert, so dass die für das gesamte Stadtgebiet Kreuztal angeschaffte Drehleiter mit 621.000 Euro zu Buche schlug – übrigens deutlich weniger als zuvor im kommunalen Haushalt veranschlagt. Der vordere Teil der 32 Meter langen Leiter ist abknickbar, womit der Korb noch besser beispielsweise über Dachgiebeln einsetzbar ist. Der Korb kann mit einer Nutzlast von 400 Kilogramm vier Personen aufnehmen, die Rettung liegender Patienten mit einem Gewicht von bis zu 200 Kilogramm mit aufmontierter Trage ist ebenfalls möglich. Zur Ausstattung des 320 PS starken Fahrzeugs gehört zum einen eine Rückfahrkamera, zum anderen Seitenkameras mit Spots an den vier Abstützungen des Fahrzeugs, die dem Fahrer bei der Anfahrt an Einsatzstellen Aufschluss über die Möglichkeiten der Maximalabstützung gibt.

Mit einem Schmunzeln gab Kiß zu bedenken, dass die Kreuztaler Drehleiter allerdings „nicht für den Wetterturm von Müsen“ reiche, womit er auf den Sturmeinsatz im Bergmannsdorf anspielte, wohin die Kreuztaler Feuerwehr letzte Woche vergeblich gerufen worden war, um die Kirchturmspitze in 38 Metern Höhe zu demontieren. Der Bürgermeister gab den überdimensionierten Fahrzeugschlüssel symbolisch an Kreuztals Wehrführer Berthold Braun weiter, der wiederum an Swen Schneider, Einheitsführer des Löschzuges Kreuztal, und der schließlich an den Drehleitermaschinisten Tobias Günther. Dieser hatte sich schon viele Jahre zuvor um das Vorgänger-Fahrzeug gekümmert, das nach 25 Dienstjahren in den Kreuztaler Ruhestand versetzt wurde und noch ein paar Monate in Erndtebrück ersatzweise seinen Dienst versieht, bevor die Stadt Kreuztal die alte Drehleiter zum Kauf anbietet. Swen Schneider verriet während der Fahrzeugübergabe am Samstagnachmittag im Gerätehaus Kreuztal, dass die ersten Vorbereitungen für einen Neukauf der Drehleiter bereits im Jahr 2017 angelaufen seien. Und er freute sich über das Ergebnis und lobte alle daran Beteiligten, angefangen von seinen Kameraden über die Wehrführung bis hin zur Sachbearbeiterin Feuerschutz im Rathaus: „Mit der Beschaffung hat es mal wieder hervorragend geklappt.“ Die Technik des neuen Rettungsgerätes ist enorm, entsprechend aufwändig die Einarbeitungszeit mit dem neuen Gefährt. Die Möglichkeiten sind so komplex, dass im kommenden Mai die Aufbaufirma Magirus ein Extra-Seminar vor Ort anbieten wird, um das Handling der Kreuztaler Feuerwehrleute mit der neuen Drehleiter weiter zu optimieren.  bjö  


Bilder

Freudige Übergabe: Von links Drehleitermaschinist Tobias Günther, Swen Schneider, Einheitsführer des Löschzuges Kreuztal, Kreuztals Feuerwehrchef Berthold Braun und Bürgermeister Walter Kiß.
Die Kreuztaler Wehrführunt im Austausch.
Erwin Wagener (links), Rudi Gommers (Mitte) und Tobias Günther: Drei Generationen von Drehleitermaschinisten in einem Fahrzeug. Alle drei haben sich in den letzten 25 Jahren um die alte Drehleiter gekümmert, die nun in Kreuztal ausrangiert und durch ein neues Modell ersetzt worden ist.
Frieder Hahn, Rudi Gommers und Erwin Wagener im Drehleiterkorb.
Brandinspektor Christian Heß klebte dem frischgebackenen Brandinspektor Nico Gieseler die roten Streifen als Zeichen der Führungsposition an den Helm. Dieser Akt vollzog sich nach der Fahrzeugübergabe in der Fahrzeughalle des Kreuztaler Gerätehauses.