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Kurzbeschreibung:

74 Einsatzkräfte der Feuerwehr bekämpften am Mittwochabend 18.45 Uhr den Vollbrand eines Dachstuhls eines unbewohnten Fachwerkhauses in der Marburger Straße in Kreuztal (Feuer 5). Bis 4.10 Uhr am Mittwochmorgen waren letzte Kräfte der Feuerwehr vor Ort, um ein Wiederaufflammen zu verhindern. Die Polizei äußerte am Donnerstagvormittag die Vermutung, dass ein technischer Defekt die Ursache des Brandes gewesen sein könnte, und bezifferte den Schaden auf schätzungsweise 150.000 Euro. Personen kamen nicht zu Schaden.

Ausführlich:

Die Jugendfeuerwehr Kreuztal hatte im Schulungsraum im Gerätehaus Leystraße gerade ihre Feierlichkeiten begonnen, zwei Mitglieder in die Reihen der Aktiven zu überstellen, als die Meldeempfänger um 18.48 Uhr zu einem Feuer 5 alarmierten: Der Löschzug Kreuztal, die Löschgruppen Ferndorf, Kredenbach und Fellinghausen, der B-Dienst, der Leiter der Feuerwehr, der Stadtfeuerwehrarzt, der Kreisbrandmeister, der ELW 2 des Kreises sowie der Abrollbehälter Atemschutz wurden alarmiert: Zahlreiche Anrufe waren eingegangen, die den ausgedehnten Gebäudebrand nahe der Ortsgrenze Kreuztal/Ferndorf meldeten. Noch auf der Anfahrt gab Feuerwehrchef Berthold Braun die Order, neben der bisherigen Drehleiter auch die neue Drehleiter mit in den Einsatz zu nehmen, die im Löschzug Kreuztal seit November stationiert ist, aber bis dato noch nicht im Einsatzdienst eingebunden war. So standen von Anfang an zwei Drehleitern zur Verfügung.

Beim Brandobjekt handelte es sich um ein von der Hauptstraße zurückgesetztes Fachwerkhaus, das als solches freisteht, in dessen Nähe sich jedoch mehrere Objekte wie ein Wohnhaus und ein Autohandel befinden, die angesichts des ausgedehnten Brandgeschehens gefährdet waren. Um ein Übergreifen zu verhindert, richtete die Feuerwehr auf zwei Seiten rund um das Brandobjekt Riegelstellungen ein, so dass in der Anfangsphase des Einsatzes sechs Rohre zum Einsatz kamen. Beide Drehleitern gingen in Stellung und waren mit Trupps unter Atemschutz und Hohlstrahlrohren bestückt. Der Löschangriff beschränkte sich während des gesamten Einsatzverlaufs auf einen Außenangriff; die Feuerwehr hatte von Anfang an die Gewissheit, dass das Haus unbewohnt ist. Im Verlauf des Einsatzes bildete die Einsatzleitung die Abschnitte Ost und West, in denen jeweils eine Drehleiter postiert war. Um mit dem Leiterpark besser an das Objekt heranfahren zu können, musste Astwerk abgesägt werden, die in Teilen auf ein geparktes Fahrzeug fielen. Während des Löscheinsatzes lief die Meldung über einen Teileinsturzes des niedergebrannten Daches ein. Es bestätigte sich zudem, dass bereits Teile der Lehmdecken im Haus heruntergekommen waren.

Aus dem nicht weit entfernten Ligno-Park, wo Senioren untergebracht sind, kam im Verlauf des Einsatzes die Meldung über einen Stromausfall. Stadtfeuerwehrarzt Wolfram Krämer suchte das Objekt gemeinsam mit dem Rettungsdienst auf, um sich zu vergewissern, dass dort keine Bewohner durch einen etwaigen Ausfall medizinischer Geräte gefährdet waren. Das RWE hatte für das Objekt zeitnah ein transportables Notstromaggregat geordert, stellte aber vor Ort bald fest, dass mit dem Austausch einer Sicherung das Stromproblem bald behoben war.

Die Auslösung einer Brandmeldeanlage in einer anderen Senioreneinrichtung - Haus Hadem - rund 100 Meter vom Brandobjekt entfernt beschäftigte die Einsatzkräfte noch während der Löscharbeiten. Die Leitstelle beorderte die Einheiten Krombach, Eichen und Osthelden sowie die Drehleiter aus Dahlbruch zum Objekt „Altes Feuerwehrhaus“ Zum Leyberg. Berthold Braun begab sich zu Fuß von der einen Einsatzstelle zur zweiten. Vor Ort war der Auslösegrund der zur Leitstelle aufgeschalteten Brandmeldeanlage rasch geklärt: Eine Seniorin hatte, so der Wehrführer, in der Küche die „Kartoffeln etwas hart angebraten“. Ein Brandereignis hatte es dort nicht gegeben.

Die Auslösung ersten Einsatzkräfte aus dem Hauptbrandgeschehen in der Marburger Straße erfolgte gegen 22 Uhr: Der ELW 2, die Löschgruppe Kredenbach und der Abrollbehälter Atemschutz konnten die Einsatzstelle ebenso verlassen wie der RTW des Regelrettungsdienstes. Zwischenzeitlich hatte der Buschhüttener Einheitsführer Steffen Marx telefonisch die Versorgungseinheit der Stadtfeuerwehr zur Einsatzstelle beordert, die die Einsatzkräfte mit Essen und Getränken am Rand der bis rund 1 Uhr nachts gesperrten Hauptstraße versorgte. Bis 4.10 Uhr teilten sich Einsatzkräfte aus Kreuztal, Ferndorf und Fellinghausen die Brandwache, bis dahin blieb auch die neue Drehleiter vor Ort.

Für Irritationen sorgte eine Drohne, die bereits in der Anfangsphase des Einsatzes über der Einsatzstelle flog und deren Besitzer zunächst nicht ausfindig gemacht werden konnte. Als besonders gut bleibt Wehrführer Berthold Braun die Zusammenarbeit der Feuerwehr mit den Einsatzkräften der Polizei vor Ort in Erinnerung. Die Fotos stellten Wolfgang Viereck, Andreas Hofmann und eine Kreuztaler Bürgerin zur Verfügung. bjö 


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