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In Kreuztals Rathaus wimmelt es ab sofort vor kleinen und großen Bränden, Unglücken und zumeist ungewollten Ereignissen aus 50 Jahren Stadtgeschichte: Die Stadtfeuerwehr Kreuztal präsentiert in den Fluren im Erdgeschoss von Kreuztals Amtsstuben eine Fotoausstellung samt Zeitstrahl zu 50 Jahren Freiwillige Feuerwehr Stadt Kreuztal. Genauso alt wie die Kommune selbst wird nämlich in diesem Jahr der Zusammenschluss aller früheren Gemeindefeuerwehren zur heutigen Stadtfeuerwehr.

Auf über zwei Dutzend großformatigen Poster-Collagen hat Feuerwehr-Pressesprecher Björn Hadem zusammengetragen, was ihn an wesentlichen, die Feuerwehr und ihre Arbeit prägenden Begebenheiten aus sechs Dekaden – die 60er-Jahre als das Jahrzehnt vor der Stadtwerdung hat er gleich hinzugezogen – zu Ohren und vor Augen kam: beim Stöbern in Festschriften, Archiven und Einsatzprotokollen, aber auch im Gespräch mit Kameraden von früher. Dabei unterstützte ihn unter anderem der ehemalige Kreuztaler Feuerwehrmann Wolfgang Viereck, aber auch Kreuztals Ehrenstadtbrandmeister Horst Reh, der ebenfalls zugegen war, als Kreuztals stv. Bürgermeisterin Elfrun Bernshausen, zugleich Vorsitzende des städtischen Feuerwehrausschusses, am Montag die Ausstellung im Beisein der Kreuztaler Wehrführung eröffnete.

„Als Countdown zum Tag der Feuerwehr möchten wir den Kreuztaler Bürgern mit der Ausstellung einen ungeschönten Einblick in die Zeitgeschichte unserer Feuerwehr vermitteln“, erklärt der Leiter der Feuerwehr Berthold Braun. Ungeschönt deshalb, weil viele Einsatzmotive die Dramatik vergangener Geschehnisse in Erinnerung rufen. An einigen hundert schriftlichen Datierungen lassen sich aber auch der personelle Wechsel und der infrastrukturelle Wandel in der Stadtfeuerwehr ablesen – von der Dorffeuerwehr mit einem Tragkraftspritzenfahrzeug hin zu einer vernetzten Organisationsstruktur, die aus dem vorhandenen Kräftepotenzial das Optimale herauszuholen versucht. „Wichtig an der Ausstellung ist uns vor allem, den Bürgerinnen und Bürgern klarzumachen, welch unverzichtbare Leistung die Feuerwehrfrauen und –männer in unserer Stadt ehrenamtlich erbringen, also in purer Aufopferung“, erklärt Elfrun Bernshausen den tieferen Sinn der Ausstellung, die die Feuerwehr eher als hängendes Bilderbuch denn als präsentierte Statistik verstanden wissen will. Selbstredend hegt sie keinen Anspruch auf historische Vollständigkeit, versteht sich vielmehr als Spiegelbild der Lebendigkeit des Kreuztaler Feuerwehralltags.

So finden dort nicht nur die unvergessenen Großeinsätze Erwähnung, sondern auch die kleinen Kuriositäten – vom ausgebüxten Hängebauchschwein bis zum Verliebten auf dem Strommast, der sich einst mit einer Zigarette von der Feuerwehr zu Boden locken ließ. Der eigentliche Sinn der Ausstellung ist schließlich ein ganz pragmatischer: „Wir suchen nach wie vor Menschen, die sich für das ab und zu lebensrettende, manchmal kuriose und stets wichtige Hobby Feuerwehr aktiv interessieren“, bringt Berthold Braun das Anliegen auf den Punkt. Er macht keinen Hehl daraus, dass die Bürger ihre Stadt nur dann von der Einrichtung einer hauptamtlichen Feuerwache bewahren können, wenn sich genügend Menschen im Brandschutz ehrenamtlich engagieren: Um die kommunalen Vorgaben erfüllen zu können, benötigt die Kreuztaler Stadtfeuerwehr nach wie vor einen Personalzuwachs von 50 Aktiven.

Zeichnerische Impressionen rund um das Thema Feuerwehr komplettieren die Ausstellung und stammen aus der Feder von Kreuztals Ehrenstadtbrandinspektor Friedrich Hahn. Sie ist bis zum „Tag der Feuerwehr“ am 25. Mai zu sehen. An jenem Samstag präsentiert sich die Stadtfeuerwehr Kreuztal von 11 bis 16 Uhr vor dem Rathaus mit einem spektakulären und unterhaltsamen Programm. DasFoto stellte Alexander Kiß zur Verfügung. bjö 


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