Aktuelle Nachrichten

Die Feuerwehr im zweitgrößten Stadtteil von Kreuztal leidet unter Raumnot und baulicher Altersschwäche: Der Kreuztaler Feuerwehrausschuss bereiste gemeinsam mit dem Ordnungsamt und dem Gebäudemanagement der Stadt die Gerätehäuser der Stadtfeuerwehr Kreuztal. Dabei offenbarte sich vor allem in Buschhütten Verbesserungsbedarf in der Unterbringung der Löschgruppe. Hier sind die Brandschützer seit den 1950er Jahren im Untergeschoss der Turn- und Festhalle beherbergt, wo so gut wie nichts mehr den aktuellen infrastrukturellen Gepflogenheiten eines Feuerwehrgerätehauses entspricht. Dass der Standort als tiefster Punkt der Ortsmitte von Buschhütten schon mehrmals von Hochwasser nach Starkregen heimgesucht wurde, belegt der bröckelnde Putz an den Wänden von Garage und Küche. Letztere ist übrigens ein wichtiger Standortfaktor für die Buschhüttener Feuerwehr: Sie ist mit einem eigenen Küchenteam und einer Feldküche als Anhänger neben dem normalen Brandschutz auch die Versorgungseinheit der Kreuztaler Stadtfeuerwehr bei größeren Einsätzen und Übungen.

Altbauten entsprechen kaum mehr der Norm

Damit das Hilfeleistungslöschfahrzeug überhaupt in seinen Stellplatz passt, mussten vor wenigen Jahren die Garageneinfahrt verbreitert und neue Tore installiert werden. Im Prinzip kein Einzelfall bei Altbauten: "Die Fahrzeuge werden in ihren Abmessungen tendenziell größer", erklärt Kreuztals Feuerwehrchef Berthold Braun; "dementsprechend werden uns daher erforderliche Umbauten der Gerätehäuser die weiteren Jahre sicherlich begleiten." Im Fall von Buschhütten soll nun die Stadtverwaltung durchrechnen, welche Variante in der Palette von nötigen Verbesserungen insgesamt die kostengünstigere ist: ein Umbau innerhalb der vorhandenen Gebäudesubstanz, ein Umzug in eine leer stehende Gewerbeimmobilie oder gar ein Neubau. "Da muss dringend etwas getan werden", bestätigt Helmut Nölling (SPD) als Vorsitzender des Feuerwehrausschusses und stellt klar: "Wir brauchen jetzt Zahlen, sonst reden wir einfach ins Blaue hinein." Adäquate und geschlechterspezifische Umkleidemöglichkeiten, ein geräumigerer Schulungsraum und zeitgemäße sanitäre Anlagen wären neben der Tatsache zu verbessern, dass das Einsatzleitfahrzeug in einer angebauten Garage untergebracht ist. Zur Löschgruppe Buschhütten gehören zwei Einsatzfahrzeuge und eine 25-köpfige Mannschaft, die mit weiteren 17 "Gastlöschern", die aus anderen Feuerwehrstandorten von ihren Arbeitsplätzen in Buschhütten mit ausrücken können, vor allem zu den oft ungünstigen Tageszeiten eine gute Schlagkraft garantiert. Rund 40 Einsätze jährlich sprechen für sich; zudem weist der Brandschutzbedarfsplan der Stadt Kreuztal den Stadtteil Buschhütten mit viel Gewerbe, Industrie, Hochhäusern und sensiblen Wohneinrichtungen als besonders gefahrenintensiv auf.

Auch Osthelden braucht demnächst einen Umbau

Auch in Osthelden wird die Stadt als Trägerin des kommunalen Brandschutzes auf Dauer nicht um einen aufwändigen Umbau des Gerätehauses herumkommen. Wenn das bisherige Fahrzeug durch einen größeren Nachfolger ersetzt wird, werden die Abmessungen des bisherigen Garagenplatzes nicht ausreichen. Das Dach müsste abgebrochen und höher gebaut werden.

"Das andere sind Kleinigkeiten", bringt Helmut Nölling die baulichen Verbesserungen auf den Punkt, die in den weiteren acht Gerätehäusern der Stadtfeuerwehr Kreuztal notwendig, naheliegend oder empfehlenswert erscheinen. Dennoch stellt Feuerwehrchef Berthold Braun klar, dass Gerätehäuser aus den 50er und 60er Jahren in der Regel nicht mehr der heutigen Norm entsprechen. Während am Feuerwehrgerätehaus in Krombach ein Schriftzug außen erneuert werden soll und ein neuer Anstrich für das Feuerwehrjubiläum im Jahr 2015 fällig ist, laufen am Gerätehaus Littfeld kleinere Sanierungs- und Verschönerungsarbeiten an Mauer und Putz. Im Ferndorfer Feuerwehrgerätehaus gilt es, sich um undichte Fenster des Schulungsraums zu kümmern, während die "Nachbarn" in Kredenbach eine geschlechtergetrennte Umkleidemöglichkeit benötigen. Im Kreuztaler Feuerwehrgerätehaus konnten viele Kleinigkeiten im Zuge einer Sanierung nach einem Brand im Jahr 2010 erledigt werden. Auf dem Hof in der Leystraße sind zurzeit Arbeiter am Werk, die einen weiteren Abschnitt rund um das Gerätehaus mit neuem Pflaster versehen. Die Wache Waldstraße als Dependance des Löschzuges Kreuztal ist nach der Weiterentwicklung von anfänglichen Provisorien (ein Bauwagen in der Testphase) eine enge, aber praktikable Lösung, deren Heizung eine ausreichende Leistung im kommenden Winter noch unter Beweis stellen muss. Die Eichener sind in einem Neubau aus dem Jahr 2003 untergebracht, und die Löschgruppe Fellinghausen verfügt seit 2007 nach einer baulichen Erweiterung über eine zeitgemäße Unterkunft.

Alle Kritikpunkte, die der Feuerwehrausschuss aus seiner jüngsten Bereisung gesammelt hat, sollen in der nächsten Feuerwehrausschuss-Sitzung Gegenstand der Diskussion sein. bjö


Bilder

Das Gerätehaus in Buschhütten ist in allen Belangen den Ansprüchen einer zeitgemäßen Unterbringung nicht mehr gewachsen.
Rund um das Gerätehaus Kreuztal wurde im Oktober neu gepflastert.